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  Grafik: Wear2Wear
Der
wear2wear- Textilkreislauf mit seinenachtStufen
sich der Aufgabe gestellt haben, neue Textilien aus- schließlich aus recyclingfähigen und sortenreinen Materialien herzustellen. Das Konzept unterschei- det acht Wertschöpfungsstufen, die jeweils von zwei Partnern bearbeitet werden. So leistet jedes der Un- ternehmen seinen Beitrag in einer bestimmten Phase des textilen Recyclingprozesses.
Das nachhaltige wear2wear-Konzept versteht sich als Synonym für hochwertige, verantwortungsvolle Bekleidung: Auf modernsten Produktionsanlagen werden aus Alttextilien aus Europa neue Funktions- textilien produziert. Je nach Einsatzgebiet erfüllen die Funktionstextilien hohe Standards und Anforde- rungen wie etwa Wasserdichtigkeit, Atmungsaktivi- tät, Schutz und Komfort.
Damit sich der Rohstoffkreislauf wieder schließt, können diese Textilien am Ende ihres Lebenszyklus erneut vollständig recycelt werden. Es entsteht also kein Abfall, die Textilien können weiterhin zur Her- stellung neuer, uprecycelter Bekleidungsstücke ver- wendet werden.
Initiator des Konzepts ist die niederländische Firma DutchSpirit. Einer der Partner ist CWS als Beklei- dungsproduzent und -anbieter von Workwear im Mietservice.
der Bundesregierung
Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort, unter dem die neue Regierungskoalition unter Bundeskanzler Olaf Scholz ihre Ziele gestellt hat (zusammen mit Freiheit und Gerechtigkeit). Da diesmal mit den Grünen die Partei mit dem größten Schwerpunkt auf Umweltpo- litik Teil der Regierung ist, spielt sie voraussichtlich eine größere Rolle als in der Ära Merkel. Denn die Grünen werden mehr als jede andere Partei an der Umsetzung der
Nachhaltigkeit gemessen.
Entsprechend findet sich das Schlagwort Nachhaltigkeit 22 mal im Koalitionsvertrag. Unter ande- rem soll „Nachhaltigkeit by Design“ Standard für Produkte werden: „Die Le- bensdauer und Reparierbarkeit eines Pro- duktes machen wir zum erkennbaren Merkmal der Produkteigenschaft (Recht auf Reparatur).“ Diese Aussage im Vertrag erfüllen Textildienstleister je- den Tag mit ihrer Arbeit. Die Öffentlichkeitsarbeit
kann leicht daran anknüpfen.
Lieferkettengesetz
Für viele Unternehmen in Deutschland wird das Bemühen um Nachhaltigkeit künftig nicht mehr auf rein freiwilliger Basis erfolgen. Grund dafür ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, auch bekannt als Lieferketten- oder Sorgfaltspflichtengesetz. Das schreibt allen Firmen mit Hauptverwaltung, -nie- derlassung, Verwaltungssitz, satzungsgemäßem Sitz oder einer Zweigniederlassung in Deutschland mit mehr als 3.000 Mitarbeitern ab 2023 vor, auf die Einhaltung bestimmter Standards bei Umwelt- schutz und Menschenrechten entlang ihrer Liefer- ketten zu achten. Ab 2024 kommen auch Betriebe über 1.000 Mitarbeiter dazu. „Das Gesetz soll der Verbesserung der internationalen Menschenrechts- lage dienen, indem es Anforderungen an ein verant- wortungsvolles Management von Lieferketten für bestimmte Unternehmen stellt“, heißt es dazu auf der Homepage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. „Unternehmen erhalten einen klaren, verhältnismäßigen und zumutbaren gesetzlichen Rahmen zur Erfüllung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten.“
„Der Lebens- zyklus der Berufskleidung soll bewusst so lang wie möglich sein.“
Dirk Hischemöller, Geschäftsführer DBL
www.wrp-textilpflege.de
TEXTIL | LEASING Nachhaltigkeit als Ziel
 
















































































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