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Interview des Monats
             Mödinger: Die Resonanz in Frankfurt war sehr positiv. Es gab auch ein paar Ver- besserungsvorschläge, die wir noch um- gesetzt haben.
Matheis-Mödinger: Neu hinzugekommen ist unser Farbkonzept, das ich für den Be- reich Spannbetttücher tatsächlich sensati- onell finde. Bislang konnten wir die Farben überhaupt nicht emotionalisieren. Über den Bildschirm zeigen wir jetzt emotionale Bilder passend zu unseren Farben. Da öff- net sich eine ganz neue Welt für den End- verbraucher. Das war so bisher überhaupt nicht möglich. Dies, in Kombination mit unserem neuen Verpackungskonzept, soll- te ein durchschlagender Erfolg werden.
Haustex: Wie haben Sie das Farbkonzept verändert ?
Matheis-Mödinger: Wir haben es auf acht Grundfarben reduziert. Da gibt es jetzt nicht mehr im Rotbereich beispiels- weise die Kirsche, die Brombeere und so weiter, sondern einfach nur: deep, mid, light. Also hell, mittel, dunkel – ein ganz einfaches System, damit der Endverbrau- cher nicht erst lange überlegen muss, was für ihn passend sein könnte. Über den Bildschirm können wir dann ganz ein- fach die emotionale Welt für die Farbe schaffen, die gerade angesagt ist.
Haustex: Wie ist das Shopsystem aufge- baut ? Funktioniert die Idee der Farbwel-
ten auch in einer kleineren Lösung ohne Bildschirm ?
Mödinger: Das funktioniert auch oh- ne Bewegtbilder, nur mit Print. Unsere neue Farbkarte wird in Print angeboten und bietet im Hintergrund die entspre- chenden Farbwelten. Der Handel muss uns sagen, was er will – dann werden wir gemeinsam eine Lösung entwickeln. Ein Kunde hat uns beispielsweise gesagt, er möchte ein Regal mit Rädern haben – das hat er bekommen. So wie jeder, mit dem wir in den Austausch gehen, seine indivi- duelle Lösung bekommt, sei es auf sieben Metern Breite oder auf zwei Quadratme- tern.
Matheis-Mödinger: Auch eine kleine Lö- sung funktioniert mit dem System sehr gut. Man zeigt die Verpackung und die Farben und löst beispielsweise den Rest per Dropshipping. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten.
Haustex: Sie haben die Marke Schlafgut insgesamt neu aufgestellt. Warum war dieses Rebranding notwendig ?
Matheis-Mödinger: Wie haben sehr vie- le treue und zufriedene Kunden, aber wir haben gleichzeitig gespürt, dass wir auch die nächste Generation abholen müssen. Diese Generation tickt anders, und wenn wir sie nicht verlieren wollen, können wir nicht einfach so weitermachen wie bis-
her. Das versuchen wir mit dem neuen Shopsystem.
Mödinger: Wir mussten uns für Schlaf- gut kein neues Produkt ausdenken, aber wir haben uns weiterentwickelt. Wir übernehmen damit bereits jetzt Verant- wortung für die Menschen, die Umwelt, die Natur – wir müssen es künftig nur anders kommunizieren und andere We- ge gehen.
Matheis-Mödinger: Wer einkaufen geht, sieht immer die gleichen Päckchen: Bettwäsche, Spannbetttücher, teilweise auch Tischdecken sind alle gleich ver- packt. Für den Kunden sieht in einer sol- chen Abteilung alles gleich aus. Überall die gleichen Tüten, die gleichen Forma- te. Einer Abteilung, in der schon immer alles gleich aussah, tut unser Modul ex- trem gut.
Heinlin: Man hat sich irgendwann auf das Euro-Maß der Verpackung geeinigt. Das gilt für eine ganz teure Bettwäsche genau so wie für eine preisaggressive. Wir wollten etwas Neues, und diese neue Verpackung muss in der heutigen Zeit nachhaltig sein, aber andererseits auf be- stehende Warenträger passen. Natürlich wünschen wir uns, dass wir unser Modul in möglichst vielen Häusern platzieren, aber nicht jeder Händler wird dazu bereit sein. So oder so: Wir heben uns jetzt ab, sowohl was die Nachhaltigkeit der Ver-
 Die neue Farbwelt von Schlafgut: acht Grundfarben in den drei Abstufungen deep, mid, light.
26 Haustex 11 / 2020
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