Page 56 - Haustex_07-08/2020
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 Visual Merchandising
 Bettenrid
Durch Inspiration die Kauffreude wecken
München. Dass die Schaufenster von Bettenrid in München sich in diesem Sommer in ein üppiges, fantasie- volles Blütenmeer verwandelt haben, ist kein Zufall. Bereits Monate zuvor wurde das florale Trendthema unter dem Motto „Secret Garden“ für die Saison festgelegt und an der optimalen Warenpräsentation gefeilt, bis auch das kleinste Detail stimmte. Bettenrid-Mitarbeiterin Tina Daamen erklärt, wie Visual Merchandising im Bettenfachhandel funktioniert.
Visual Merchandising heißt das Zauberwort, das den Einkauf zum Erlebnis machen und einen Mehr- wert schaffen soll – für den Kunden und den Händler. Denn schon lange geht es beim Einkaufen nicht mehr darum, ein- fach nur einen Bedarf zu decken. „Der Kunde von heute will inspiriert und über- rascht werden“, erklärt Tina Daamen. Als Head of Visual Merchandising bei Betten- rid weiß sie genau, welche Register gezo- gen werden müssen, um mithilfe visuel- ler Maßnahmen den Verkauf zu fördern.
Es gilt, durch die richtige Vorauswahl und Präsentation des Warenangebots die Lust des Kunden zu wecken, Neu- es zu entdecken, sich treiben zu lassen und Mut zu entwickeln, sich auch fern des ursprünglichen Bedarfs umzusehen. Gerade im Fachhandel, da ist die Exper- tin sich sicher, werde Visual Merchandi- sing immer wichtiger. „Mit den richtigen Maßnahmen hat der Händler die Chan- ce, seine Zielgruppe genau anzuspre- chen und sich von der Konkurrenz, die vor allem online immer größer wird, ab- zusetzen.“
Grundsätzlich geht es beim Visual Mer- chandising um das Kuratieren des Sorti- ments auf der Fläche. Produkte werden so zusammengestellt, dass sie ein har- monisches Bild ergeben und der Kunde sich vorstellen kann, wie sie bei ihm zu Hause aussehen – vom Bettsystem bis zum Bademantel. Eine hübsche Deko al-
lein, so Tina Daamen weiter, reiche aber nicht aus, um den Verkauf nachhaltig zu fördern. „Es muss ein Mehrwert geschaf- fen werden, zum Beispiel indem Stärken eines Produkts hervorgehoben oder eine Geschichte dazu erzählt wird. Wo kommt das Produkt her ? Wie wurde es gemacht ? Was ist das Besondere daran ? „Durch das richtige Storytelling wecken wir ein Ge- fühl der Verbundenheit und vermitteln unseren Kunden, dass wir ein verlässli- cher Partner in Stil- und Qualitätsfragen sind.“
„Der Schlüssel zum Glück liegt meistens im Weglassen.“
Tina Daamen,
Head of Visual Merchandising bei Bettenrid
Als weitere Stärke setzt Bettenrid ne- ben der Optik auch auf die Haptik. Tina Daamen: „Das große USP des stationä- ren Einzelhandels ist, dass der Kunde die Möglichkeit hat, das Produkt anzufassen und auf sich wirken zu lassen.“ Das gelte auch in Corona-Zeiten – natürlich unter besonderen Hygiene-Maßnahmen. „Wir haben mehr Platz im Laden geschaffen, bieten Beratungstermine auch außerhalb der Öffnungszeiten an und wechseln zum Probeliegen jeweils vor den Augen der Kunden die Laken“, zählt die Bettenrid- Mitarbeiterin Beispiele auf. Diesen be- sonderen Service den Kunden mitzutei- len, auch das sei Visual Merchandising und passiere unter anderem über die Schaufenster-Dekoration.
Die derzeitig besondere Situation nutzt das Münchner Traditionshaus zudem, um bereits geplante visuelle Marketingmaß- nahmen voranzutreiben. Dazu gehört ei- ne Verknüpfung der stationären Fläche mit dem hauseigenen Online-Shop. „Der Kunde kann vor dem Schaufenster stehen und direkt über einen QR Code, der bei der Preisbeschilderung integriert ist, die ge- zeigten Artikel online bestellen“, beschreibt Tina Daamen. Darüber hinaus wird das Vi- sual Merchandising-Team von Bettenrid Stylinginfos drehen, die online veröffent- licht werden. Zum Start: „Wie dekoriere ich den perfekten Hamptons-Style ?“
Für die Umsetzung aller Maßnahmen steht bei Bettenrid neben dem Visu-
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sn-home.de
Best Practice
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