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 Schwerpunktthema Schlafraumgestaltung
MZE-Konzept „Der Schlafraumeinrichter“
Vom Produktverkäufer zum Raumgestalter
Neufahrn. Rund um Bettsysteme und Matratzen bieten Bettenfachhändler die kompetenteste Beratung und den besten Service. Aber reicht das heute noch? „Nicht wirklich“, meint MZE-Vertriebsleiter Helmut Stauner. „Der Kunde denkt in Räumen.“ Für den Fachhandel heißt das: weg vom reinen Produktverkauf, hin zu mehr Einrichtungskompetenz. Mit dem „Schlafraumeinrichter“ bietet der Einkaufsverband ein entsprechnedes Kon- zept an.
Die Küchen haben es vorgemacht: Vom kleinen Reich der Hausfrau sind sie zum liebevoll und hoch- wertig gestalteten Prestigeraum der Woh- nung geworden. Auch das Bad hat sich gemausert und fungiert heute nicht sel- ten als private Wellnessoase. Ist jetzt das Schlafzimmer dran? „Der Schlafraum hat Potenzial und seine beste Zeit noch vor sich“, da ist Helmut Stauner sicher.
Zwar liegen die durchschnittlichen Aus- gaben für ein Schlafzimmer einschließ- lich Matratzen, Rahmen, Bettwaren und Bettwäsche nach Angaben des MZE im- mer noch bei nur rund 25 Prozent einer Küche und 28 Prozent des Bades. Einiges deute jedoch darauf hin, dass sich das Be- wusstsein der Verbraucher bezüglich des Schlafraums ändere.
Dazu gehöre zum Beispiel, dass mit dem Wissen, statistisch gesehen immer älter zu werden, auch die Bereitschaft steige, Investitionen zu tätigen, die ein gesundes und vitales alt werden för- dern – etwa ein hochwertiges Bett zu kaufen. Zudem sei die Anerkennung über materielle Werte rückläufig. Statt- dessen rücke der Mensch sich selbst in den Fokus und investiere lieber in sei- nen persönlichen Komfort zu Hause. Ein wichtiger Aspekt: Die Einrichtung.
Während der Verbraucher dabei jedoch nicht einzelne Möbel, sondern ganze Räu- me im Blick habe, so die Erfahrung des MZE, denke der Markt oftmals in Produk-
ten. So konzentrieren sich beispielsweise rund 80 Prozent der Bettenfachhändler in ihrer Beratung auf Ergonomie und Ge- sundheit, nur rund 20 Prozent auf Raum- lösungen und Ästhetik. Händler, die auch Kunden erreichen wollen, die eine Neu- gestaltung ihres Schlafzimmers planen, müssen somit umdenken, sowohl was die Präsentation im Laden als auch die Kom- munikation und die Beratung betrifft.
Mit dem „Schlafraumeinrichter“ gibt der Einkaufsverband interessierten Mit- gliedern eine Hilfestellung an die Hand. Das ganzheitliche Konzept umfasst alle relevanten Maßnahmen, vom Lieferan- tenportfolio und einer POS-Empfehlung bis hin zur ausgefeilten Kommunikati- onsstrategie. Konkret bedeutet das, dass Händler neben Sortimentsempfehlun- gen im Schrankbereich auf ergänzen- de Lieferanten für Beimöbel wie Sessel, Lampen oder Teppiche zurückgreifen können. Dazu kommen Werbematerial und eine professionelle Marketingun- terstützung. Abgerundet wird das An- gebot, das aktuell etwa 25 MZE-Händler nutzen, mit Schulungsmaßnahmen, die zusätzliche Kompetenzen vermitteln sollen.
Noch, so die Erfahrung bei dem Ver- band, falle es vielen Händlern schwer, sich als Raumeinrichter wahrzuneh-
men. Der Trend, dass der Schlafraum in seiner Bedeutung bei den Verbrau- chern in den Fokus rücke, sei aber unumkehrbar und Händler, die hier kompetent agierten, damit klar im
Vorteil.
Vier Entwicklungen sieht der MZE als besonders relevant an
1. Hartbeläge
Bereits seit Jahren haben Parkett und La- minat den Teppichboden im Schlafzim-
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raumausstattung.de
„Der Schlafraum hat Potenzial und seine beste Zeit noch vor sich.“
Helmut Stauner, MZE-Vertriebsleiter















































































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