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treffen sie dort, wo sie sich bewegen“, erklärt Dennis Balslev, Geschäftsführer von Ikea Deutschland. Gemeint ist da- mit nicht eine Verpflanzung klassischer Filialen in die Innenstädte nach dem Beispiel Hamburg-Altona, sondern ein grundsätzlich neues Konzept, aufgeteilt in so genannte Planungsstudios und XS- Stores.
In den Planungsstudios werden die Kun- den beraten und mit digitalen Tools bei Planungen, wie beispielsweise einer kompletten Schlafraumgestaltung oder auch nur der Einrichtung eines einzelnen Schranksystems unterstützt. Präsentiert werden in den Studios jeweils nur Teile des Ikea-Gesamtsortiments. Die gekaufte Ware bekommt der Kunde geliefert oder kann sie in einem der umliegenden Ein- richtungshäuser abholen. Im Spätsom- mer sollen zunächst zwei Planungsstu- dios in den Berliner Stadtteilen Potsdam und Pankow eröffnen. Dazu werden XS- Stores kommen, die einem Miniformat der üblichen Ikea-Filialen entsprechen, angereichert mit digitalen Tools, über die das Gesamtsortiment entdeckt und be- stellt werden kann.
Die neue Konkurrenz in der Innenstadt, aber auch das noch immer fortschrei- tende Wachstum von Großunternehmen wie beispielsweise XXXLutz, sind eine Herausforderung für den mittelständi- schen Möbel- und Bettenfachhandel, dessen Anteil nach Angaben des Han-
delsverbandes in der Branche noch im- mer besonders hoch ist. Um dieser ange- messen zu begegnen, sind auch kleinere Händler gut beraten, dem Wunsch der Kunden nach räumlichen Gesamtkon- zepten nachzukommen.
Wer beispielsweise sein Schlafzimmer neu einrichtet, steht vor vielen Fragen: Wel- ches Bettsystem passt zu mir ? Wie gestalte ich den Stauraum ? Brauche ich noch wei- teres Mobiliar ? Welche Farbe bekommt der Raum ? Entscheide ich mich für einen konkreten Wohnstil, etwa skandinavisch oder orientalisch ? Wie viele und welche Textilien gefallen mir? Was ist mit dem
Fußboden, den Fenstern, der Dekoration ? Gefragt sind Inspiration, Beratung und am besten ein Rundum-Service.
Um hier als Mittelständler mit den Gro- ßen konkurrieren zu können, gilt es Stär- ken auszubauen und neue Strategien zu entwickelt. Eine davon, so der BVDM, könne eine Steigerung der digitalen Prä- senz sein. Für den Handel seien digitale Angebote insbesondere dort von Inter- esse, wo Wohnräume virtuell dargestellt werden, Produkte konkret in diese positi- oniert und mit unterschiedlichen Farben und Materialien gezeigt werden. So ge- lingt es dem Fachhändler, nicht nur seine Beratungskompetenz auszubauen. Auch das Sortiment erhöht sich durch die digi- tale Präsentation wesentlich.
Best Practice-Beispiele zeigen auf den folgenden Seiten wie zwei Fachhändler sich dem Thema Schlafraumgestaltung als Gesamtkonzept oder als Erweite- rung der Kompetenz in einzelnen Ein- richtungsbereichen erfolgreich anneh- men. Darüber hinaus stellen wir das Konzept „Der Schlafraumeinrichter“ vor, das der MZE seinen Mitgliedern als Hilfestellung an die Hand gibt und er- klären die Living-Marke „Schöner Woh- nen“, die mit Hilfe von Herstellern und Händlern komplette Wohnwelten ent- stehen lässt.
Schwerpunktthema Schlafraumgestaltung
    raumausstattung.de
Haustex 5/2020 51
























































































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