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VERLEGEWERKSTOFFE
Informationen. Vor allem bei Altuntergründen kön- ne die Prüfung und Bewertung der Belegreife von der ehemaligen und der geplanten Nutzung abhängig ge- macht werden. Die Bewertung der Belegreife für die
geplante Nutzung erfolgt idealerweise durch Abstim- mung zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber, machte der Technische Geschäftsführer von Stauf in seinem Vortrag deutlich.
5. Dr. Antti Senf, Leiter Klebstoffentwicklung Bona Deutschland
Mechanische Eigenschaften von Parkettklebstoffen und deren Einfluss auf Parkettböden
 Dr. Antti Senf, Bona Deutschland
Spannungen werden primär durch feuchte-abhängi- ges Quellen und Schwinden des Holzes hervorgeru- fen. Elastische Klebstoffe reduzieren im Verhältnis zu hartelastischen Klebstoffen die Spannungen an der Estrichoberfläche. In der Fläche bis ungefähr 0,1 m vom Rand sind auch elastische Klebstoffe „schubfest“. Weiche Klebstoffe lassen vor allem nicht maßstabile Parkettarten stärker arbeiten.
Kommt es infolge einer falsch ausgeführten Versie- gelung zu Seitenverleimung der Parkettelemente, schwindet bei der harten Klebung jeder Stab für sich und eine Blockbildung wird vermieden. Bei einer weichen Klebung kann die Seitenverleimung stärker sein als die Kraftübertragung zum Boden und es können sich Blöcke mit sehr breiten Fugen bilden.
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TKB-Aktivitäten: Corona als „Merkblatt-Beschleuniger“
Die Technische Kommission Bauklebstoffe gibt mittlerweile 21 Merkblätter heraus (kostenloser Download unter www.klebstoffe.com). Durch eine inhaltliche Straffung konnten vier Merkblätter eingespart werden, was auch dem
Ziel der Initiative Praxisgerechte Regelwerke im Fußbodenbau (PRIF) entspricht, das die TKB unterstützt. Die Zeit der Corona-Beschränkungen habe viele Aktualisierungen der TKB-Merkblätter durch Videokonferenzen begünstigt. Der Vorsitzende Dr. Norbert Arnold gab auf der Fachtagung einen Überblick über die TKB-Aktivitäten des vergangenen Jahres.
 Keramische Fliesen: Der Fachverband Fliesen und Naturstein (FFN) hat seine Merkblätter über- arbeitet. Die TKB stimmte den Aktualisierungen über den Koordinierungskreis Fliesenverlege- werkstoffe zu.
Feuchtegrenzwerte: In einer gemeinsamen Mitteilung der Verbände Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF), Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB), Zen- tralverband Raum und Ausstattung (ZVR) und Bundesverband Estrich und Belag (BEB) aus dem Juni 2022 heißt es: „Es sind die gleichen Feuchtegrenzwerte für Zementestrich ohne und mit Beschleuniger gültig und anzuwenden.“ Bei Parkett sei künftig eine Querschnittsmes- sung über den den gesamten Estrich möglich, dann wird der Grenzwert allerdings von bis- her 1,8 CM-% bei beheizten Estrichen auf 1,6 CM-% reduziert. Die Querschnittsmessung sei nur möglich bis zu einer Estrichdicke von 65 mm.
Der Vorsitzende Dr. Norbert Arnold gab einen Überblick über die aktuellen Themen der TKB.
KRL-Methode: „Bei Zementestrichen kann die Restfeuchte auch nach der KRL-Methode über- prüft werden“, heißt es in der gemeinsamen Veröffentlichung der Verbände BVPF, BVFGB,
ZVR und Verband der Deutschen Parkettindus- trie (VDP) aus dem August 2022. Dazu sagte Dr. Norbert Arnold: „Es hat sich etabliert, dass die KRL-Methode eine Messmethode ist, die funktioniert.“
KRL-Messbecher: Wer eine 3D-Drucker besitzt, kann die Druckdaten für den KRL-Messbecher aus dem TKB-Bericht 6 (www.klebstoffe.com) herunterladen. Die Konstruktion verfügt jetzt über einen stabilen Trichter und ein Gewinde. Alternativ kann man Messbecher bei Messge- räteherstellern erwerben.
Magere Zementestriche: Die TKB hat gemein- sam mit dem Bundesverband Parkett und Fuß- bodentechnik (BVPF) eine Untersuchung zum Trocknungsverhalten von mageren Estrichen (also solche mit einem niedrigen Zementgehalt) durchgeführt. „Selbst der 75 mm dicke magere Zementestrich trocknet deutlich schneller als ein herkömmlicher Estrich mit nur 50 mm Dicke“, bi-















































































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