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Nachhaltigkeit im Handwerk
Bestandsaufnahme und Empfehlungen
Für das Erreichen der Klimaschutzziele spielt das Handwerk eine wich- tige Rolle, etwa durch den Einbau einer energie- effizienten Heizungs- anlage oder das Anbringen einer Wärmedämmung an der Fassade. Aber wie steht es um die Nachhaltigkeit in den Betrieben selbst? Der Bundesverband Nach- haltige Wirtschaft (BNW) hat das untersuchen las- sen und sieht hier noch
Luft nach oben. Gleiches gelte auch für das zweite große Thema unserer Zeit, das zunehmend in Zusammenhang mit Nach- haltigkeit betrachtet wird: Digitalisierung.
Neben einer Analyse des Status quo enthält die Untersuchung auch Empfehlungen für die integrierte Betrachtung der Trans- formationsprozesse Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Hand- werk, die Betrieben dabei helfen können, sich zu orientieren. Unter ❱❱ bit.ly/BNWstudie erhalten Interessierte die Studie „Hand- werk, Nachhaltigkeit und Digitalisierung“ als kostenloses PDF.
Energie-neutraler Baumarkt eröffnet
Der niederländische Filialist Praxis hat in Almere Haven den nach eigenen Angaben ersten energie-neutralen Baumarkt des Königreichs eröffnet. Der 3.400 m2 große Neubau ist mit einer
Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage ausgestattet, im Inneren sorgen Bewegungssensoren dafür, dass die LED-Be- leuchtung nicht unnötig brennt. Laut Betreiber wird durch diese Maßnahmen insgesamt mehr Energie erzeugt als verbraucht.
www.fussboden.tech
FUSSBODENTECHNIK 3/2023 131
NACHHALTIGKEIT
 Oeko-Tex
startet Responsible Business Zertifizierung
Mit einer Zertifizierung nach dem Responsible Business Standard bietet Oeko-Tex der Textil- und Lederindustrie seit November 2022 die Möglichkeit, Maßnahmen hinsichtlich ihrer menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfalts- pflichten festzulegen, zu messen, zu dokumentieren und zu
Der Responsible Business Standard umfasst sechs verpflichtende Bereiche; die Zertifizierung der Umweltstrategie ist freiwillig.
kommunizieren. Er umfasst sechs Bereiche: die Unterneh- mensgrundsätze, die Transparenz der Lieferketten und deren Risikobewertung, die Integration angemessener Maßnahmen, eine kontinuierliche Überprüfung der getroffenen Maßnah- men, eine transparente und öffentliche Kommunikation und Berichterstattung sowie die Einführung eines Beschwerde- mechanismus. Ein – freiwilliger – siebter Abschnitt bezieht sich auf eine Klimastrategie zur Erreichung des 1,5 °C-Ziels. Entwickelt wurde der Standard unter anderem auf Grundla- ge der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs), diverser OECD-Leitlinien, des deutschen Lieferket- tensorgfaltspflichtengesetzes sowie des EU-Vorschlags zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten im Bereich der Nach- haltigkeit. Das Zertifikat wird für drei Jahre erteilt; jährlich finden Compliance-Audits statt.
Vorab haben Unternehmen die Möglichkeit, mithilfe eines Self-Assenment-Tools ihren Ist-Zustand festzustellen, einen möglichen Verbesserungsbedarf zu identifizieren und sich dann gegebenenfalls für eine Zertifizierung zu entscheiden.
 Grafik: Oeko-Tex
  HANDWERK
   NACHHALTIGKEIT
UND DIGITALISIERUNG
– zwischen Tradition und Moderne Qualitative Studie
  Foto: Praxis Doe-Het-Zelf Center
Foto: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft











































































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