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 Produktionsplanung, die sowohl den Bedarf unserer Kunden als auch die Abstimmung mit den Lieferan- ten umfasst. Im Moment liegt unser Schwerpunkt eher auf der Herstellung von Produkten für Groß- handel und Gastronomie, die sich mit Tiefkühlware eindecken. Die letzten drei Wochen des Jahres pro- duzieren wir fast ausschließlich frischen Räucher- lachs für den LEH. Und dann arbeiten wir auch am Wochenende, um die Nachfrage decken zu können.
FischMagazin: Seit mehr als anderthalb Jahren stellt Corona die Wirtschaft und die Menschen immer wie- der vor neue Herausforderungen und bringt Pläne durcheinander. Wie ist Abrahams bis dato durch die Pandemie gekommen ?
Wobbe: Wir haben ein kräftiges Auf und Ab erlebt. 2019 haben wir mit 28,5 Millionen Euro Umsatz das bestes Ergebnis in der Unternehmensgeschich- te verzeichnet und einen Anbau geplant, weil wir
»2021 sind wir von
KW 18 bis 41 um fast
20 Prozent gewachsen und mit einem guten Weihnachtsgeschäft
in HoReCa und LEH hoffen wir an das Niveau von vor der Pandemie heranzukommen.
Marc Wobbe
an der Kapazitätsgrenze waren. 2020 erlebten wir einen Rückgang bei Umsatz und Absatz von fast 25 Prozent. Ein Tiefschlag, aber wir sind kernge- sund, weil wir in den Jahren davor gut gewirtschaf- tet haben. 2021 sind wir von KW 18 bis 41 wieder um fast 20 Prozent gewachsen und mit einem guten Weihnachtsgeschäft in HoReCa und LEH hoffen wir an das Niveau von vor der Pandemie heranzu- kommen. Wenn wir das erreicht haben, dann ho- len wir die Anbaupläne erneut aus der Schublade.
FischMagazin: Nehmen die bestehenden Kunden wieder mehr Ware ab, oder hat sich die Kundenstruk- tur durch die Pandemie geändert ?
Wobbe: Beides. Wenn Hotels und Restaurants ge- öffnet bleiben, steigt dort der Bedarf für Lachspro- dukte. Wir haben uns aber auch leistungsfähiger für den Lebensmitteleinzelhandel aufgestellt und in ein Schneide- und Verpackungscenter investiert, das auf LEH-Verpackungen ausgelegt ist. Mit der neuen Tief- ziehmaschine von Variovac sind wir jetzt flexibel und leistungsfähig aufgestellt. Die größte Investition ist je- doch in die Kapazitätsausweitung zur Herstellung von egalisierten Lachsscheiben geflossen. Ein Produkt, das sich in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland sehr stark entwickelt, sondern mittlerweile auch in Ös- terreich, Italien und der Schweiz nachgefragt wird.
FischMagazin: Worauf führen Sie den Erfolg zurück ?
Wobbe: Dafür sind in gleichem Maße Qualität, Kal- kulationssicherheit und Optik verantwortlich. Die Blöcke als Vorprodukt der Scheiben werden aus-
schließlich aus hochwertigen, voll getrimmten und tiefenthäuteten Filets hergestellt. Diese werden zu mehreren Kilogramm schweren Einheiten zusammengefügt, die erst geräuchert, dann gefroren und schließlich in Scheiben von einheitlichem Gewicht geschnitten werden. Die grammgenaue Portionierung lässt nicht nur optisch ein attraktives Produkt entste- hen, sondern ermöglicht eine exakte Kal- kulation bei der Verwendung. Die Scheiben sind durch eine Folie getrennt, wodurch eine einfache Entnahme und eine schnel- le Verarbeitung möglich sind. Angeboten werden Räucherlachs und Gravadlachs in sieben Verpackungsgewichten zwischen 100 und 1000 g. Der „Baguette-Lachs“ ist wie eine herkömmliche Scheibe geformt, der „Sandwich-Lachs“ wird quadratisch mit einer Kantenlänge von 9,5x9,5 cm, rechteckig mit 8x12cm oder als Longs-
lice-Variante in 10 x 30 cm angeboten.
INTERVIEW DES MONATS
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FischMagazin 12/2021 25

















































































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