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 Eine Stärke im Exportgeschäft sieht man darin, dass Rud. Kanzow mit der Ware auch gleich die entspre- chenden Etiketten in Landessprache mitliefert, die nach Vorgabe der Kunden und den Regularien der je- weiligen Länder gestaltet werden. „Wir haben sogar schon Etiketten in arabischer Schrift gedruckt, die niemand hier im Team kontrollieren konnte. Aber es muss wohl richtig gewesen sein, denn die Ware ist nicht zurückgekommen“, erinnert sich Julia Wogart lachend.
Langfristige Beziehungen zu Kunden und Lieferanten
Wie auf Kundenseite, so legt man bei Rud. Kanzow auch auf Lieferantenseite großen Wert auf langfris- tige Geschäftsbeziehungen. Dirk M. Wogart ist in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts rund um den Erdball gereist, um Fabriken zu besuchen, Ver- handlungen zu führen und Spezifikationen festzu- legen. Heute bezieht Rud. Kanzow seine Waren aus mehr als 35 Nationen und zum Teil bestehen die Ge- schäftsbeziehungen seit vielen Jahrzehnten. Aktuell ist die Reisetätigkeit durch die Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommen, aber wenn die Möglich- keiten wieder gegeben sind, wollen Dirk M. Wogart und die anderen Einkäufer im Team die Lieferanten wieder vor Ort in den Erzeugerländern besuchen. Solche Besuche lassen „belastbare Freundschaften entstehen, die sich in Krisen bewähren“, ist der Se- niorchef überzeugt. „Es ist eine wichtige Erfahrung, dass man Lieferanten auch verdienen lassen muss und sie wirklich als echten Partner behandelt.“
Alle Importe durchlaufen das Lagerhaus in Hamburg, wo die Qualitätssiche- rung stattfindet und Mischpaletten zusammengestellt werden.
unterzogen, um unsere ökologischen und sozia- len Ambitionen auf den Prüfstand zu stellen. Denn mittlerweile schaut nicht mehr nur meine Genera- tion genau darauf, wo ein Produkt herkommt, unter welchen Umständen es erzeugt wird und wie es sich auf unsere Umwelt und Gesellschaft auswirkt. Und das ist auch gut so!“ Vor diesem Hintergrund plant man auch ab Anfang 2022 vegane Fischersatzpro- dukte ins Sortiment aufzunehmen. „Auch wenn es sich dabei nicht um Fisch-, sondern um pflanzliche Produkte handelt, gibt es dafür zweifellos eine wach- sende Nachfrage“, hat Fischer erkannt. Und da ist er ganz bei seinem Großvater: „Wir haben schon immer frühzeitig auf die Bedürfnisse des Marktes reagiert, um nicht stehenzubleiben.“ nik
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FischMagazin 12/2021 23
Die Auslastung der 4.300 Palettenstellplätze
im TK-Lager ist aktuell geringer als üblich.
Eine hohe Nachfrage bei gleichzeitig zögerlich
zulaufendem Nachschub ist dafür die Erklärung. »
Ökologische und soziale Aspekte sind wichtig bei der Beschaffung
Rud. Kanzow ist mit seinen über 130 Jahren eines der
Unternehmen mit der längsten Vergangenheit im
Fischhandel. Gleichzeitig stellt man sich mit Moritz Bedarfsdeckung Fischer, der die 4. Generation im Unternehmen ver-
körpert, für die Zukunft auf. Mit einem Studienab-
schluss in Wirtschaft, Politik und Philosophie will er
neue Sichtweisen einbringen und steht für Themen
wie Nachhaltigkeit und Innovationen. „Wir haben
unser Unternehmen einem Nachhaltigkeitscheck
Die Kunden erwarten heute eine rasche und flexible
und wollen nicht wochenlang auf ihre Bestellung warten.
 












































































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