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 NACHHALTIGKEIT
 GlobalG.A.P verschärft Kriterien für Fischmehl, Fischöl und Soja
Deutliches Zeichen
für mehr Nachhaltigkeit
Die Herkunft und die Nachhaltigkeit der verwendeten Rohstoffe für die Mischfuttermittelherstellung in den Bereichen Aquakultur und Nutztiere rücken immer stärker in das Bewusstsein der Verbraucher. Am 15. Oktober 2021 wurde daher die überarbeitete Version 3 für Mischfuttermittelherstellung von GlobalG.A.P veröffentlicht. In der neuen Version wird verstärkt die Erfüllung von Kriterien der Nach- haltigkeit aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaftlichkeit von Futtermühlen gefordert.
 Die Hersteller von Mischfuttermitteln
mit GlobalG.A.P-zerti- fizierten Produktions- prozessen produzieren derzeit weltweit
ein jährliches Gesamtvolumen von 23 Millionen Tonnen.
I
zentsätze für den Anteil an Fischmehl, Fischöl und Soja aus nachhaltiger Produktion gefordert. Gegen­ wärtig müssen mindestens 60 % der erstgenannten Produkte GSSI anerkannten Standards entsprechen, Marine Trust zertifiziert sein oder aus Fishery Im­ provement Projekten stammen. Dieser Anteil wird 2025 auf 75 % erhöht. Regelungen und Verbote beim Bezug von Fischmehl und Fischöl aus nicht gesicher­ ter Herkunft und illegaler Fischerei oder aus Regio­ nen mit Überfischung stehen somit im Vordergrund. Für Soja wird die Beschaffung aus Gebieten mit Landnutzungsänderung und/oder der Abholzung geschützter Waldgebiete weitgehend eingeschränkt. Hierbei wird auf die FEFAC­Leitlinien als Grundlage bei dessen Einkauf verwiesen.
„Die Futtermittelindustrie gratuliert GlobalG.A.P zur neuen Version des CFM­Standards. Diese legt viel Wert auf den verantwortungsvollen Einkauf von Fut­ terinhaltsstoffen, wobei die Themen Abholzung und Überfischung klar geregelt werden. In Verbindung mit einer verbesserten Rückverfolgbarkeit und einer unabhängigen Zertifizierung wird damit eine nach­ haltigere und bessere Zukunft gewährleistet“, äußert Trygve Berg Lea, ehemaliger Direktor für Nachhaltig­ keit bei Skretting und Vorsitzender der GlobalG.A.P CFM­Fokusgruppe.
Die neue Version 3 des GlobalG.A.P CFM-Standards
Die CFM­Fokusgruppe setzt sich aus Mitgliedern von GlobalG.A.P und Anwendern des Standards so­ wie Lieferanten von Mischfutterprodukten zusam­ men und arbeitete gemeinsam an der Erstellung der neuen Version. Der Standard ist in vier Abschnitte unterteilt:
60 FischMagazin 11/2021
www.fischmagazin.de
n dem überarbeiteten Standard für Mischfutter­ mittelherstellung (Compound Feed Manufactu­ ring, CFM) Version 3 werden nun definierte Pro­
n
Abschnitt A definiert die Anforderungen für Fut­ termittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit und den verantwortungsvollen Bezug von Rohstoffen.
n Abschnitt B beinhaltet die sozialen Kriterien für Qualifikation, Sicherheit und Gesundheitsschutz sowie soziale Belange von Arbeitern.
n Abschnitt C bildet zusätzliche ökologische und so­ ziale Kriterien ab.
n Abschnitt D enthält Leitlinien für die Mischfutter­ herstellung. Besonders hervorzuheben ist dabei eine neue Leitlinie zur Risikoeinschätzung der Bi­ osicherheit von Mischfuttermitteln.
„Der verantwortungsvolle Bezug von Rohstoffen ist für Mischfutterhersteller für Aquakultur wie Bio­ Mar immer komplexer geworden. Unsere Hoffnung













































































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