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 WARENKUNDE
 Während des Fermentationsprozesses vermehren sich die Algenzellen exponentiell und konvertieren die Dextrose in Omega­3 Fettsäuren, die in Ölvesi­ keln (kleinen Bläschen) gespeichert werden.
Im folgenden Downstream­Prozess werden die Zell­ wände aufgebrochen und die Ölvesikel von der wäss­ rigen Phase getrennt. Verbleibendes Wasser wird durch Zentrifugation vom Öl getrennt und als End­ produkt bleiben ein hochkonzentriertes Algenöl und ein flüssiges Nebenprodukt. Letzteres wird derzeit als Eiweißquelle für die Rinderfütterung verwendet. Alternativ kann es in Biogasanlagen zur Energiege­ winnung genutzt werden oder als Eiweißquelle für die Produktion von Fleischalternativen. Im gesamten Prozess fällt somit kein Abfall an, die Produktion ist ressourcenschonend und nachhaltig.
Zusammenfassender Ausblick
Algen sind aufgrund ihrer frühen Position in der Nahrungskette, ihrer schnellen Reproduktionsrate, der geringen Ansprwüche und ihres hohen ernäh­ rungsphysiologischen Wertes ein perfekter Kandidat für die Verwendung in einer ressourcenschonenden, nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Der Jodge­ halt schmälert den mengenmäßigen Einsatz der Ma­ kroalgen dabei etwas, vor allem wenn die Algen in getrockneter Form eingesetzt werden
Für die Mikroalgenkultur bieten sich zwei getrenn­ te Wege für die Zukunft. In Geographien mit hoher Sonneneinstrahlung und armen, ansonsten nicht nutzbaren Böden ist eine photosynthetische Produk­ tion sinnvoll und auch wirtschaftlich und ökologisch darstellbar. Die heterotrophe Produktion von Algen im Bioreaktor steckt noch in den Kinderschuhen,
Kaufland war die erste deutsche Supermarktkette, die den mit Algenöl gefütterten Lachs ins Sortiment genommen hat.
 bietet aber ein enormes Potential für die ressourcen­ schonende, nachhaltige Proteinproduktion. Wäh­ » rend das Potential als Futtermittel bereits erschlos­
sen wird, bleibt dabei abzuwarten ob algenbasierte Lebensmittel eine höhere Verbraucherakzeptanz er­
halten, als es für Produkte aus Bakterien oder Insek­
ten der Fall ist.
Kontakt
KIN Lebensmittelinstitut
Beate Vogelsang
Dipl.-Ing. Lebensmitteltechnologie Telefon: +49 4321 601-57 E-Mail: vogelsang@kin.de
Mikroalgen
sind reich an natürlichen Carotinoiden, die hohe antioxi­ dative Aktivität aufweisen.
      www.fischmagazin.de 

















































































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