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  WARENKUNDE
  Die Serie im Überblick
Essbare Algen
 TEIL 1 · Juni / Juli 2021
• Braune, grüne und rote Algen – Mikroalgen und Makroalgen • Bio-Algen aus dem Meer oder aus ökologischer Aquakultur • Gesundheitliche Bewertung der Jodgehalte von Algen
• Makroalgen als Lebensmittelzutat
• Kaviarersatz aus Meeresalgen
• Makroalgen als funktionaler Lebensmittelzusatzstoff
• Makroalgen als Biokunststoff für nachhaltige Verpackungen
  TEIL 2 · August 2021
• Mikroalgen – potentielle Shooting Stars
• Nahrungsergänzungsmittel aus Algen in Pulverform oder Tabletten
• Algen als natürlicher Farbgeber
• Mikroalgen als proteinreiche Biomasse für Fleischalternativen und Fischersatz • Marinen Mikroalgen für die Fütterung von Aquakultur-Lachs
• Zusammenfassender Ausblick
 für den Menschen nicht voll verwertbar. Weder für Spirulina noch für AFA­Algen ist ein gesundheitsför­ dernder, krankheitsverhindernder oder lindernder Nutzen für den Menschen durch belastbare Studien wissenschaftlich belegt.
Gesundheitsversprechen sind generell nicht er­ laubt und bedürfen einer Einzelzulassung nach der Health­Claims­Verordnung (EG) Nr. 1924/2006. In der Positivliste finden sich Claims für den Verzehr der essentiellen Fettsäuren EHA und DHA in Bezug auf einen positiven Beitrag für die normale Funktion des Gehirns bzw. des Herzen. Mikroalgen sind reich an natürlichen Carotinoiden, die hohe antioxida­ tive Aktivität aufweisen. Daraus abgeleitete Health Claims wie „reduziert das Risiko von Herz­Kreislauf­ Erkrankungen, Atheriosklerose oder Krebs“ sind ent­ weder on hold oder wurden abschlägig entschieden.
Algen als natürlicher Farbgeber
Spirulinablau sowie die grüne Chlorella sind als na­ türliche Alternativen zu künstlichen Farbstoffen in Lebensmitteln sehr beliebt, vor allem in Süßwaren.
Mikroalgen als proteinreiche Biomasse für Fleischalternativen und Fischersatz
Die Mikroalgenkultivierung kann spezies­abhän­ gig sowohl mittels traditioneller autotropher Pho­ tosynthese von Kohlendioxid und Licht als auch durch klassische heterotrophe Fermentation erfol­ gen. Die heterotrophe Kultivierung von Mikroalgen
in kontrollierten Bio­Reaktoren erfreut sich ver­ stärkter Aufmerksamkeit, da sie im Gegensatz zur Produktion durch Photosynthese, die von der exakt kontrollierten, stetigen Versorgung mit CO2 und Sonnenlicht abhängig ist, noch Kontaminations­ risiken und der enorme Platzbedarf bei offener Teichkultivierung bestehen. Der Proteingehalt der gewonnenen Biomasse beträgt dabei 50% oder mehr. Der Eiweißgehalt von Fleisch beträgt dabei zum Vergleich im Allgemeinen um 45%, der von So­ jabohnen etwa 35%, Fisch bis maximal ca 40%.
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FischMagazin 8/2021 47
Das Unternehmen Veramaris produziert die zwei essentiellen Omega 3-Fettsäuren EPA and DHA für den Einsatz in Tierfutter aus natürlichen Meeresalgen in einem ausgeklügel- ten Prozess. Dabei werden nur zwei Zutaten benötigt: eine Kohlenhydrat- quelle und die Alge Schizochytrium sp.










































































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