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 WARENKUNDE
  Mikroalgen, die
für den menschlichen Verzehr produziert werden, haben einen hohen Eiweißgehalt von typischerweise 60-70%, zusätzlich essentielle Fettsäuren, Vitamine und oft Chlorophyll.
»Nur ein sehr geringer Prozent­ satz der Mikro­ algen werden heute als Nah­ rungsmittel genutzt.
Essbare Algen
Mikro-Algen
Potentielle Shooting Stars
Während wir uns in Teil 1 der Warenkunde über essbare Algen vorwiegend mit der Verwendung der großblättrigen Makroalgen beschäftigt haben, schauen wir uns in Teil 2 die Einsatzmöglichkeiten der mikroskopisch kleinen Mikroalgen an. Ihr schnelles Wachstum und die Unabhängigkeit von Boden machen sie zu einer interessanten Alternative zu den traditionellen landwirtschaftlichen Saaten. Welches Potenzial haben sie für die Nutzung
in Nahrungsmitteln ?
46 FischMagazin 8/2021
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Mikroalgen, die für den menschlichen Ver­ zehr produziert werden, haben einen ho­ hen Eiweißgehalt von typischerweise 60­
70%, zusätzlich essentielle Fettsäuren, Vitamine und oft Chlorophyll. Nachdem sie in Europa zunächst überwiegend in Tablettenform, als Pulver oder in flüssiger Form als Ergänzungsmittel eingesetzt wur­ den, finden Algen der Arten Arthrospira und Chlo­ rella zunehmend als Austausch für Pflanzenprotein Verwendung. Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Mikroalgen wird heute als Nahrungsmittel genutzt. Ihr schnelles Wachstum und die Unabhängigkeit von Boden machen sie zu einer interessanten Alternative zu den traditionellen landwirtschaftlichen Saaten. Einzellige Organismen wie Dunaliella, Spirulina, oder Chlorella enthalten bis zu 70% Eiweiß, sind
reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitami­ nen und Beta­Karotinen. Ihr Potenzial für die Nut­ zung in Nahrungsmitteln ist gigantisch.
Nahrungsergänzungsmittel aus Algen in Pulverform oder Tabletten
Sowohl Spirulina als auch AFA­Algen sind eigent­ lich Cyanobakterien, werden aber als Mikroalgen bezeichnet und sind als Nahrungsergänzungsmittel weit verbreitet. Auch wenn beide ein für den Men­ schen günstiges Proteinmuster aufweisen, kritisieren Ernährungsmediziner und Ernährungswissenschaft­ ler, dass der Verzehr im Bereich von wenigen Gramm keinen wirklich relevanten Beitrag für die Eiweißver­ sorgung leistet. Auch das enthaltene Vitamin B12 ist
Teil 2


















































































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