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 INTERVIEW DES MONATS
 Seit der Gründung im Jahre 1985 hat sich Gusto zu einem anerkannten Zuliefer- betrieb in der Nahrungsmittelindustrie entwickelt.
FischMagazin: Auf welches Pflanzenprotein setzen Sie dabei ?
Almeida: Wir experimentieren mit Erbse und So­ ja, aber auch mit der Ackerbohne. Die Ackerbohne ist ein wertvoller Eiweißlieferant und wird auch in Norddeutschland angebaut. Es handelt sich bei der Ackerbohne also um eine heimische Pflanze, die wir mit kurzen Lieferwegen beziehen können, was gut für den CO2­Fußabdruck ist. Aber es gibt natürlich noch andere vielversprechende Kandidaten wie zum Bei­ spiel Weizenprotein.
FischMagazin: Was macht für Sie den Reiz der Ge- würzbranche aus ?
Almeida: Ich bin portugiesischer Abstammung und die Portugiesen haben bekanntlich die Gewürze nach Europa gebracht. Es liegt mir also im Blut (lacht). Die individuelle Note, die man einem Lebensmittel durch den Einsatz von Gewürzen geben kann, ist endlos va­ riabel. Auch wenn meistens nicht viel davon zum Ein­ satz kommt, sind Gewürze doch ausschlaggebend, um dem Endprodukt seinen unverwechselbaren Charakter zu verleihen. Ich freue mich immer, wenn ich als Käufer und Konsument Produkte im LEH se­ he, die wir gemeinsam mit den Kunden entwickelt haben. Im Biobereich war ich maßgeblich an der Ent­ wicklung von Trockenfertigprodukten beteiligt, die heute erfolgreich am Markt etabliert sind. Das erfüllt einen mit ein wenig Stolz, dass man daran mitarbei­ ten durfte. Das Zusammenführen von Kundenwün­ schen, Produktanforderungen und Markterfordernis­ sen mit unserer langjährig gewachsenen Erfahrung führt immer wieder zu innovativen Produkten.
FischMagazin: Wie läuft die Entwicklung einer indivi- duellen Gewürzmischung genau ab ?
Almeida: Mit dem Kunden wird abgeklärt, was ge­ nau er möchte und erwartet. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden zur Erzielung optimaler Ergebnisse ist unsere Maxime. Wir stellen auf Basis unser langjährigen Erfahrungen dann in der Regel mehrere Rezepte zusammen und besuchen den Kunden mit handgefertigten Mustern. Dort wer­ den die Würzcompounds unter Realbedingungen mit den Rohwaren und den Prozessen der Kunden getes­ tet. Wir verändern die Muster so lange, bis der Kunde genau den Geschmack erhält, den er sich vorgestellt hat. Wenn wir den Punkt erreicht haben, bringen wir das ganze vom „Küchenmaßstab“ auf Industrie­ nieveau und verpacken die Compounds auch bei kleinen Losgrößen chargengerecht nach Vorgabe der Kunden zwischen 500 g und 25 kg. So ersparen sich
 Die Verpackung der fertigen Compounds erfolgt auch bei kleinen Losgrößen chargengerecht nach Vorgabe der Kunden zwischen 500 g und 25 kg.
So ersparen sich die Kunden eine Verwiegung in ihrem Werk.
 Um mit der Fischwirtschaft ins Gespräch zu kommen, sollen zunächst Aufstreu- und Dekorgewürze, zu Fisch passende Saucencompounds, Trockenmarinaden und Beipackgewürzmischungen vorgestellt werden.
28 FischMagazin 8/2021
www.fischmagazin.de






















































































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