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einen hohen Preis für ein Brexit-Abkommen: der ak- tuelle Vertrag ist für sie ein erheblicher Schlag und überlässt sie einer ungewissen Zukunft.“ Die EUFA
hatte sich vor vier Jahren angesichts des drohenden Ausscheidens Großbritanniens aus der EU gegrün-
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aus zehn EU-Mitgliedsstaaten, darunter der Deut- sche Fischerei-Verband (DFV). Die Gründungskoali-
tion repräsentiert mehr als 18.000 Fischer und 3.500 Fangschiffe, die sämtlich direkt vom Brexit betroffen
deutsche Fischerei
sind. Zu einem Zeitpunkt, als noch keiner der Verant-
wortlichen das rund 1.250 Seiten starke Vertragswerk
Parlamentarisches Frühstück,
gelesen hatte, die Details noch nicht kannte, reichten
die zentralen Informationen für die Erkenntnis: „Wir
21. März 2017
sind jetzt mit der Perspektive konfrontiert, dass wir unsere Fangrechte, die wir uns über Generationen von Fischern aufgebaut haben, nun zu großen Teilen verlieren. Das wird schwerwiegende Konsequenzen haben für die Fischereiindustrie, die Fischer, ihre Fa- milien und die Gemeinden.“
25 Prozent der EU-Quoten an Großbritannien
Das Abkommen sieht vor, dass insgesamt etwa 25 Prozent der EU-Fischereiquoten an Großbritanni- en übertragen werden, differenziert nach Bestän- den. „Für die relevanten Mitgliedsstaaten bedeutet das an Fangmöglichkeiten am Ende der fünf Jah- re de facto Verluste in Höhe von 185 Mio. Euro pro Jahr“, teilte Dr. Peter Breckling mit, Generalsekre- tär des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV).
Die Fischereiflotten der EU-Mitgliedsländer hatten immer freien Zugang zu britischen Gewässern. Der Brexit könnte zu einer historischen Veränderung der Zugangsbedingungen führen.
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IMPORT / EXPORT
EU Gewässer
Großbritannien
EU Gewässer
200 Seemeilen-Zone UK
EU Gewässer
Auswirkungen des Brexit
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Fangmöglichkeiten nach dem Brexit-Handelsvertrag ab 2026*
EU-Mitgliedstaat
Wert der Anlandungen (in Mio. Euro)
aus der britischen AWZ
Anteil britische AWZ
gesamt (Gebiet 27)
Belgien
37,520
43 %
87,030
Dänemark
134,162
30 %
441,777
Deutschland Frankreich
48,818 170,223
22 % 18 %
219,149 969,440
Irland Litauen Niederlande Polen
88,739 0,272 120,497 3,774
33 % 1% 30 % 7%
267,121 20,749 401,468 51,205
Portugal
0,012
0%
161,181
Schweden
13,513
12 %
116,405
EU 27
636,688
23 %
2,738,524
Quelle: EU-Kommission 12.01.2021; * pro Jahr
www.fischmagazin.de
FischMagazin 2/2021 33
QUELLE: DEUTSCHER HOCHSEEFISCHEREIVERBAND