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  Brexit
BREXIT
  Derzeit verarbeitet das Fischwerk Euro-Baltic in Sassnitz Sprotten, um daraus Fischmehl und Fischöl für die Tierfutterindustrie zu produzieren.
Brexit-Folgen für die deutsche Fischwirtschaft
Stilllegungen von Schiffen
und Entlassungen
Während Deutschlands Hochseefischer noch bis Ende März auf Quoten fischen, die vor dem Brexit-Handelsvertrag festgelegt wurden, hat das Brexit-Vertragswerk vom 24. Dezember 2020 eine weitere Übergangsphase eingeleitet: 2026 verhandeln die EU und Großbritannien erneut. Fest steht schon heute: der Brexit beschert Deutschland dauerhafte Quotenverluste im Wert von etwa 150 Mio. Euro.
32 FischMagazin 2/2021
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Es klingt wie ein Treppenwitz: während in der europäischen, selbst in der britischen Fisch- wirtschaft kaum eine Stimme zu hören ist, die
über den Brexit und den entsprechenden Handels- vertrag jubelt, äußert sich Greenpeace positiv zu einer Ankündigung der britischen Regierung. Noch in diesem Frühjahr will London rund 1.400 Quadrat- meter des britischen Teils des Nordsee-Schutzgebie- tes Doggerbank für die Grundschleppnetzfischerei schließen. „Die britische Entscheidung profitiert von den neuen Möglichkeiten des Brexit und ent-
larvt gleichzeitig die Schwächen der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik“, kommentiert Green- peace-Meeresbiologe Thilo Maack.
„Schwerwiegende Konsequenzen“
Die europäische Fischerei profitiert nicht von der neuen Situation. Bereits am Tag der Unterzeichnung des Brexit-Handelsvertrages teilte die European Fis- heries Alliance (EUFA) mit: „Die EU-Fischer zahlen





















































































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