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6 IMPORT/EXPORT
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7 GROSSHANDEL 48
Jennifer Diehl (Koordinatorin Frischetheken) und Gesa Oetken (Leitung Vertrieb) vor dem wieder­ eröffneten Markt in Delmenhorst.
Delmenhorst
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Inkoop setzt auf Ausbau der Frische und regionale Angebote
Orada Adriatic
ist mit einem Pro­ duktionsvolumen von 1.800 Tonnen jährlich das zweitgrößte kroatische Unter­ nehmen auf dem Gebiet der Zucht
und Verarbeitung von Wolfsbarsch
und Goldbrasse.
Orada Adriatic ist der zweitgrößte Fischzüchter aus Kroatien
Wolfsbarsch und
Goldbrasse mit dem
‚Superior Taste Award‘
Orada Adriatic ist mit einem Produktionsvolumen von 1.700 Tonnen jährlich das zweitgrößte kroatische Unternehmen auf dem Gebiet der Zucht und Verarbeitung von Wolfsbarsch und Goldbrasse. Seit mehr als zwei Jahrzehnten werden auch Auslandsmärkte mit hochwertigem Fisch beliefert, vor allem Italien, Slowenien, die Schweiz sowie Deutschland.
Jens Ewen (links) mit den Brüdern Mauro und Daniel Matos, die in ihrem Betrieb in Bremerhaven die Verarbeitung der Frischfisch-Bestel- lungen übernehmen.
Großhandel „Der Fischwirt“ wächst während Corona um mehr als 300 %
Kernkompetenz
Islandware
Ein Fischgroßhandel verfügt in der Regel über ein Betriebsgebäude, in dem Verwaltung, Produktion und Lager untergebracht sind. Nicht so bei Jens Ewen, der seinen Großhandel „Der Fischwirt“ ohne diese Fixkosten verursachenden Faktoren aufgebaut hat und vielleicht deshalb zu den Gewinnern der Pandemie gehört.
„Fisch ist unser
Steckenpferd“
9 Märkte
9 Fischtheken
Inkoop ist ein kleinerer Lebensmittel-Filialist, der seit der Gründung 1963 zu den Edeka- Genossen gehört. In Delmenhorst und Umgebung betreibt das Unternehmen der Familie Oetken/Kosten ein City-Konzept und neun Supermärkte. Das Besondere daran: Alle Super- märkte von inkoop sind mit Frischfisch-Theken ausgestattet. „Fisch ist unser Steckenpferd“, erklärt Gesa Oetken, Leitung Vertrieb, die dem Sortiment seit ihrer Ausbildung besonders zugetan ist.
U
nser Geschäft ist durch Corona explo- diert. Von Januar bis Oktober des letzten Jahres hatten wir ein Wachstum von 326
eine One-Man-Show ist, die auf Unterstützung von Dienstleistern setzt.
Der gelernte Fischwirt Ewen machte sich Ende der 90er Jahre mit einer eigenen Fischzucht selbststän- dig, war dann für einige Jahre bei Sander Gourmet als Einkaufsleiter und in der Entwicklungsabteilung für den Bereich der Fischprodukte verantwortlich, baute darauf als Vertriebsleiter eines namhaften Import- betriebes die Abteilung für TK-Fisch auf und mach- te sich schließlich im Januar 2017 mit seinem Groß- handel ‚Der Fischwirt‘ erneut selbständig. Die Firma
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Kleine Ursache, großer Schaden. Im September 2019 führte ein Kurzschluss im Kassensystem in dem inkoop-Markt in der Schönemoorer Straße in Delmenhorst zu einem Brand, dem schließ- lich der gesamte Standort zum Opfer fiel. Ein Milli- onenschaden entstand. Im November 2020 feierte man – gerade rechtzeitig vor Weihnachten – Wieder- eröffnung. Den Totalschaden nutzte die Betreiberfa- milie Oetken/Kosten zur Komplettüberarbeitung des
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Standortes. Neben einer modernen Inneneinrich- tung, für die im Bedienthekenbereich das Unterneh- men Schweitzer Ladenbau verantwortlich zeichnet, wurden auch die Aufteilung der Verkaufsfläche opti- miert und neue Sortimente ins Angebote aufgenom- men. So findet sich heute zum Beispiel eine Abteilung für unverpackte Lebensmittel, mit der man schon an einem anderen Standort gute Erfahrungen gemacht hat. Ebenso neu sind eine Salatbar sowie eine Sup-
I
m Jahr 2017 errichtete das Unternehmen bei Ku- kuljanovo bei Rijeka ein neues Produktions- und Logistikzentrum mit einer Fläche von 4.500 Qua-
innerhalb von Europa ausliefert. Gezüchtet werden die Goldbrassen und Wolfsbarsche in den Zuchtbe- trieben auf den Inseln Cres und Plavnik. Außerdem kauft das Unternehmen weitere Fischarten wie zum Beispiel Sardinen und Sardellen von den lokalen Fi- schern zu, die diese in der nördlichen Adria fangen. Die Zuchtprodukte sind mit ASC, IFS- und Antibiotic
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Koblenz
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Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, staunt Ewen selbst über die rasante Entwicklung seines Un- ternehmens, das erst 2017 gegründet worden ist. Prozentzahlen sind gelegentlich wenig aussage- kräftig, weil sie auf einem geringen Ausgangsni- veau basieren können. Das Handelsvolumen von etwa 1.600 Tonnen im Jahr 2020 ist da schon be- redter – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das noch junge Unternehmen mehr oder weniger
11 AQUAKULTUR
Im Schnitt geben deutsche Haushalte etwas mehr als
fünf Prozent ihres Lebensmittelbudgets für Öko-Produkte aus.
Studie zu Absatzchancen von Bio-Fisch
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12 VERPACKUNGEN
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1 AKTUELL
Gemeinsames Engagement
von Fischproduzenten
und Handel ist gefragt
Bio-Fisch ist bisher noch ein Nischenprodukt, könnte aber wachsen. Wo Produzenten und der Lebensmitteleinzelhandel ansetzen können, zeigt eine aktuelle BÖLN-Marktstudie der Universität Kassel. Dazu werteten die Forscher repräsentative Einkaufsdaten der Gesellschaft für Konsumfor- schung aus, um Fischproduzenten dabei zu unterstützen, den Bio-Markt zu erschließen.
Auch Bambus
und Palmblätter liefern Naturfasern für Lebensmittel- verpackungen und Einweggeschirr.
Verpackungen: Weniger ist mehr
Reduzieren,
wiederverwenden
oder richtig recyceln
Eine Welt völlig ohne Verpackungen ist pure Illusion, denn kaum ein Produkt kann gänzlich unverpackt produziert, transportiert und gehandelt werden. Deshalb zielen viele Initiativen darauf ab, die Verpackungen besser, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu machen, die Umwelt zu schonen, Müll zu vermeiden und den CO2-Fußabdruck möglichst klein zu halten. Welche Verpackungsalternativen werden diesen Anforderungen derzeit am besten gerecht ?
Nachrichten aus aller Welt 6 LEH kompakt 10
GV kompakt 12
MSC 14
ASC 15 SERVICE
Bezugsquellen 84 Geburtstage 87
Kolumne: Lena unterwegs 87 Personalien 88
Stellenmarkt 88
Impressum 90
Vorschau 90
Fisch persönlich 91
Seit Jahren schreibt der Bio-Markt wachsende Umsatzzahlen. Zunehmend gefragt sind bei den deutschen Verbrauchern Milch, Eier, Gemüse und Kartoffeln aus ökologischem Landbau. Dagegen wird fri- scher, geräucherter oder konservierter Bio-Fisch bislang kaum angeboten und nachgefragt. Daher untersuchten Lebensmittelmarktexperten der Universität Kassel das tatsächliche Einkaufsverhalten verschiedener Kunden- segmente und ermittelten Sortimentslücken innerhalb
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dieser Warengruppe. Damit wollen die Forscher Fisch- produzenten unterstützen, den Bio-Markt zu erschlie- ßen. Das Forschungsvorhaben mit dem Namen „Analyse von Haushaltskäufen mithilfe von Paneldaten zur besse- ren Erschließung des Absatzpotentials bei Öko-Wenig-, Öko-Medium und Öko-Intensiv-Käufern“ wurde im Rah- men des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert.
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V
ieles in unserem Leben, was zuvor schwer zu verändern und unverrückbar schien, wurde durch Corona in wenigen Tagen von Grund
satte sieben Prozent geringer aus. Eine Rolle rückwärts gab es hingegen bei den Bemühungen zur Reduzie- rung des Müllaufkommens, insbesondere Plastik- und Einweg-Verpackungen. Rückgänge beim gewerblichen Müll der Betriebe wurden durch Plastik- und sonstige Abfälle aus den privaten Haushalten mehr als ausge- glichen. Wie das Recyclingunternehmen Grüner Punkt
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in den Blickpunkt.“
LEH­Portrait auf Seite 38
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Cres
KROATIEN
Gesa Oetken leitet den Vertrieb des Lebensmittel­Filialisten ‚inkoop‘, der in Delmenhorst und Umgebung neun Supermärkte betreibt. Im November 2020 feierte man Wiedereröffnung für einen Markt, der vor einem Jahr durch einen Brand zerstört wurde. Den Totalschaden nutzte die Betreiberfamilie zur kompletten Über­ arbeitung des Standortes. Auch die Fischabteilung – die schon vorher zu den besten in der Gruppe gehörte – profitiert davon. „Wir haben hier viele thekenaffine Fischkunden. Trotzdem rücken wir den Fisch stärker
Für Thomas Schu, Leiter Food Frische bei Globus SB­Warenhaus, ist beim Thema Nutri­Score der Trend zur Kennzeichnung klar spürbar. Seit Oktober sind die ersten Lebensmittel mit der neuen Nährwertinfor­ mation im Handel zu finden – darunter natürlich auch Fischprodukte. FischMagazin hat sich bei Handel und Herstellern umgehört, wie man über die freiwillige Kennzeichnung denkt. Während der Handel der neuen Nährwertinformation positiv gegenübersteht, sind die Produzenten mehrheitlich dagegen. Die Argumente von Handel und Herstellern finden Sie in der Umfrage ab Seite 50.
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dratmetern, das mit einem hochmodernen Maschi- nenpark ausgestattet ist. Das Unternehmen besitzt mehr als 30 Fahrzeuge, mit denen es seine Produkte je nach Zielland innerhalb von ein bis zwei Tagen
auf umgekrempelt. Einige Entwicklungen haben sich beschleunigt, andere wurden ausgebremst. Profitiert hat das Klima, denn die globalen CO2-Emissionen fielen durch den Shutdown der Wirtschaft in 2020 um
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