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 SCHALEN- UND KRUSTENTIERE
SCHALEN- UN
  Die Königskrabbe besitzt ein majestätisches Aussehen. Mit ihrer auffälligen Rot-Tönung kann sie ein Gewicht von bis zu 8 Kilogramm und eine durchaus beeindruckende Größe mit einer Panzerlänge von über 23 Zentimetern erreichen.
D KRUSTENTIERE
 Königskrabbe wird in Deutschland immer beliebter
Vom störenden Einwanderer
zur exklusiven Delikatesse
In Deutschland findet die exklusive und hochpreisige Königskrabbe, die bisher eher ein Nischenprodukt war, mehr und mehr Abnehmer. Dieser positive Trend geht aus den Exportzahlen vom Norwegian Seafood Council (NSC) hervor. Danach war von 2018 auf 2019 ein deutlicher Anstieg von 44 Tonnen auf 74 Tonnen zu verzeichnen, ein Absatzplus von fast 70 Prozent.
Die Königskrabbe ist in den Meeresgewässern der Barentssee eigentlich gar nicht heimisch, sondern zuerst ein störender Eindringling gewesen. Sowjeti­
sche Wissenschaftler ließen in den sechziger Jahren einige Exemplare der Königskrabbe in russischen Gewässern frei. Die Spezies breitete sich bald darauf nach Westen aus und gelangte so in norwegische Gewässer. Für die Fischerge­ meinden an der norwegischen Nordküste war die Ankunft der Königskrabbe zunächst eine schlechte Nachricht, denn wo sie auftauchte, vermehrte sie sich schnell und schädigte
die marinen Ökosysteme. Doch die Menschen vermochten aus der Not eine Tugend zu machen: Sie begannen, in der Königskrabbe eine Einnahmequelle zu sehen und sie nicht nur als Plage zu betrachten. Menschen mit Unternehmer­ geist etablierten die Krabben in Fischrestaurants in ganz Europa. Und diese Strategie zahlte sich aus. Heutzutage ist die Nachfrage nach den scherenbewehrten Krustentieren hoch und auf der ganzen Welt werden in exklusiven Fisch­ und Gourmetrestaurants Königskrabben aus Norwegen serviert.
38 FischMagazin 8/2020
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