Page 5 - fl_auszug 4-2020
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Titel
 Idealgewicht der einzelnen Schinkenscheiben zu bestimmen. Die Scanner­Informationen sind damit ein wichtiges Vorsteuersignal für den folgenden We­ ber­Slicer 804 MCS. Im Durchschnitt zehn Gramm wiegt jede Scheibe Rohschinken, die portionsweise in geschindelter Form auf dem automatischen Ein­ leger positioniert werden. Eine typische 80 Gramm Faltpackung enthält damit acht perfekt geschnittene Scheiben. Wie dick der Slicer diese schneidet, hängt zum einen von den Scannerdaten und den geliefer­ ten Geometrieinformationen ab. Zum anderen gibt es mit einem Checkweigher am Ende der Linie eine dynamische Kontrollwaage, die einen zweiten Regel­ kreis in Richtung Slicer aufbaut.
Kommunikation intern und extern
„Wir legen sehr großen Wert auf eine gute Maschine­ zu­Maschine Kommunikation“, unterstreicht And­ reas Hofer. „Wenn wir die 80 Gramm einer Packung Schinken egalisiert haben, spricht der Checkweigher mit dem Slicer. Beide Module stimmen sich selber ab, ob Schinkenscheiben dicker oder dünner zu schnei­ den sind.“ Hierbei ermittelt der Checkweigher aus
Für ein unvergleichlich fein-würziges Aroma: Der Schwarzwälder Schinken von Wein wird nach traditionellem Familienrezept mit erlesenen Kräutern und Gewürzen von Hand mild gepökelt.
  Faltverpackungen
Einzelhandel und Konsumenten haben die Wahl
In einer Zeit der stetig zunehmenden Single- Haushalte verlieren größere Lebensmittel- verpackungen weiter an Bedeutung. Falt- verpackungen stellen einen geeigneten Weg dar, den Wunsch nach kleinen Portionen von Aufschnittware mit einem überschaubaren Einsatz an Verpackungsfolie zu erfüllen.
Vor diesem Hintergrund liegt die Einwaage von Faltverpackungen in der Regel um die 80 Gramm. Angesichts der ökologischen Vorteile von Faltverpackungen gegenüber den materialintensiveren Hartfolienverpa- ckungen überrascht es, dass sich diese bis dato im deutschen Markt noch nicht stärker durchsetzen konnten.
„Wenn ein Produkt in einer schön präsen- tierten Trayverpackung neben einer Faltver- packung liegt, entscheiden sich die meisten Konsumenten für die schönere Verpackung“, sagt Anja Hofer-Kohrs, bei der Firma Wein verantwortlich für das Marketing. „Wenn
ich eine ganze Schinkenscheibe in einem Fenster sehe, dann ist das eben ein anderes Bild, als eine gefaltete Schinkenscheibe.“ Optik vor Funktion ? Geht es nach Andreas Hofer, würde sein Unternehmen am liebsten durchgängig die Rohschinkenspezialitäten in die Faltverpackung bringen. Der Haupt- grund: Faltverpackungen sind aufgrund
des niedrigen Einsatzes von Verpackungs- folien in Zeiten begrenzter Ressourcen die bessere Wahl. In der weiteren Folge sinkt der Aufwand für die Beschaffung der Folien. Es passen mehr Meter auf eine Rolle – was letztlich die Transportkosten senkt und den Lieferverkehr reduziert. Ist die Verpackung leer, profitiert der Verbraucher, indem auch das Abfallvolumen sinkt – mit weiteren positiven Effekten bei der Entsorgung und dem Recycling.
Auch im Lebensmitteleinzelhandel bringt die Faltverpackung Vorteile mit sich. „Ich kann
mehr Produkte auf den gleichen Stellplatz bekommen und habe damit die Chance, mein Sortiment ganz einfach zu erweitern“, erklärt Anja Hofer-Kohrs. Damit erhöht sich durch die Faltverpackung der Platz für den Verkauf – ein Aspekt, der gerade in den Kühlregalen von Bedeutung ist. „Kühlflächen im Handel sind teuer.“
Angesichts dieser Vorteile überrascht es, dass sich die Faltverpackung im deutschen Lebensmitteleinzelhandel so schwertut.
Bei Wein im Schwarzwald sind sie davon überzeugt, dass es nur die Verbraucher und der Einzelhandel in der Hand haben, die intelligenteren Verpackungen zu fördern. Wie das funktionieren kann, zeigt der Blick ins Nachbarland. Nach Auskunft von Andreas Hofer gibt es bei einem führenden Discoun- ter in Polen den Schinken nur noch in der Faltverpackung.
FleischMagazin 4/2020 37


















































































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