Page 4 - Fl 09-19 Titelgeschichte
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 Titel
 Die Futtergabe steuert Landwirt Erik Adriaans über einen Computer.
werden. Kunden wollen keine ganzen Kälber mehr.“ Die Mastkälber bezieht die PALI Group vorwie­ gend in den Niederlanden und in Deutschland, ausschließlich von regionalen Landwirten. Dort beginnt die Lieferkette: Der milchproduzierende Landwirt verkauft die jungen Kälber im Alter von 14 bis 21 Tagen an Viehhändler der PALI Group, die die Kälber an Selektionszentren liefern. Dort werden
Stallgebäude dürfen wir nur mit Schutzkleidung. Die Hygienemaßnahmen, die auch schon im LKW auf dem Transport zum Mäster greifen, sollen Krank­ heiten und damit verbunden den Antibiotikaeinsatz minimieren. Das helle Kalbfleisch, das vor allem in Italien sehr gefragt ist, aber auch immer noch den deutschen Markt dominiert, entsteht durch die Füt­ terung mit Milchpulver, allerdings bekommen die Kälber zusätzlich helles Raufutter, damit der Magen der Wiederkäuer etwas zu tun bekommt – gesteuert wird das richtige Verhältnis zwischen Molke und Kraftfutter durch einen Futtercomputer individu­ ell für jede einzelne Boxengruppe. „Wir verhindern durch die Zugabe von Raufutter, dass die Tiere Ma­ gengeschwüre bekommen und brauchen weniger Medikamente“, erklärt Kay­Roland Köchy. „Als Pro­ duzent von Lebensmitteln tragen wir eine große Verantwortung für Mensch und Tier. Unsere Kälber verdienen gute Haltungsbedingungen, gutes Futter und eine respektvolle Behandlung.“
Tierwohl – ein wichtiges Stichwort für die Kalb­ fleischspezialisten aus ‘s­Hertogenbosch. Denn Vitelco ist mit einem Stern des niederländischen Tierwohllabels Beter Leven zertifiziert. Das nicht­ staatliche dreistufige Siegel wird von der unabhän­ gigen Tierschutzorganisation Dierenbescherming
»Als Produzent
von Lebens­
mitteln tragen die Kälber nach Gewicht, Größe, Alter und teilwei­
wir eine große Verantwortung für Mensch und Tier.
se nach Rasse klassifiziert. Von den Selektionszen­ tren werden die Tiere auf die einzelnen Mastbetrie­ be verteilt: Hellfleischkälber bleiben Eigentum der PALI Group und werden von Lohnmästern wie Erik Adriaans zur Schlachtreife gebracht. Roséfleischkäl­ ber werden dagegen vom Selektionszentrum an un­ abhängige Partner­Betriebe verkauft und am Ende des Mastprozesses zurückgekauft. Die PALI Group pflegt langjährige und intensive Partnerschaften mit regionalen Landwirten und Unternehmen, die ein wichtiger Teil der Produktionskette sind und durch ihre Erfahrung und Leidenschaft einen großen Bei­ trag für den gemeinsamen Erfolg leisten.
Tierwohl stets im Blick
Doch zurück nach Someren: Hygiene wird hier großgeschrieben, in das neue, automatisch belüftete
32 FleischMagazin 9 / 2019






















































































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