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Treibhausgasemissionen zu produzie- ren – und dies bei gleichzeitig hohen Tierwohlstandards.
Auch beim Einsatz von Futtermitteln steht das Thema Nachhaltigkeit im Fo- kus. So hat der dänische Agrarsektor beschlossen, bis zum Jahr 2025 aus- schließlich Soja für die Fütterung land- wirtschaftlicher Nutztiere einzusetzen, das aus verantwortungsvoller und nach- haltiger Erzeugung stammt. Das Genos- senschaftsunternehmen Danish Crown teilt zudem aktuell mit, dass ab 2023 kein Palmöl mehr als Bindemittel in Fut- termitteln eingesetzt wird.
Neue Task Force für den Klimaschutz
Vor kurzem hat der Dänische Fachver- band eine Arbeitsgruppe mit dem Na- men „Global Klima-Task Force“ gebil- det. Sie besteht aus Vertretern führender Lieferanten von Klimalösungen für die dänische Agrar- und Ernährungswirt- schaft. Die Task Force soll innovative Lösungsansätze zur Minimierung von Treibhausgasemissionen auf globaler Ebene entwickeln. So können beispiels- weise auf dem Gebiet der Tierzüchtung durch die Optimierung der Futterver- wertung in der Schweinehaltung die Stickstoff- und Phosphor-Emissionen weiter verringert werden.
Was Produktivitätssteigerungen angeht, hat der dänische Schweinesektor in den vergangenen Jahren schon viel erreicht. Laut dem SEGES Pig Research Centre im Dänischen Fachverband erzeugt ei- ne Sau jährlich im Schnitt 33,6 Ferkel
Bis 2050 wollen die dänischen Landwirte klimaneutral produzieren.
– im Jahr 2010 lag der Wert noch bei 26,6 Tieren. Die Futterwertung hat sich in diesem Zeitraum von 1:2,87 auf 1:2,72 verbessert. Mithilfe moderner Techno- logien lassen sich darüber hinaus Emis- sionen aus Schweine- und Rinderställen deutlich senken.
„Unsere Forschung, Technologien und Produkte können wesentliche Beiträ- ge zur Reduktion von Emissionen in der Land- und Ernährungswirtschaft weltweit leisten. Rein nationale Lö- sungsansätze vernachlässigen das vor- handene Potenzial – und wir laufen Gefahr, klimaschädigende Emissionen lediglich zu ‚exportieren‘. Mit einem globalen Fokus können wir dagegen weltweit wesentliche Erfolge erzielen“, ist Anne Lawaetz Arhnung, CEO des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft überzeugt. Im Laufe dieses Sommers soll die „Glo- bal Klima-Task Force“ unter anderem Empfehlungen für konkrete politische Handlungs- und Entwicklungsmög- lichkeiten liefern.
Die Handhabung von Nutztierdung und das relativ kühle Klima Dänemarks tragen zur vergleichsweise nied- rigen Freisetzung von Klimagasen bei, hat das World Resource Institute festgestellt.
Im Bio-Sektor seit vielen Jahren erfolgreich
Auch im Bio-Bereich stellt Dänemark die Weichen für die Zukunft. Vor kurzem hat der Dänische Fachverband in Kooperati- on mit dem Bio-Landesverband Økolo- gisk Landsforening das Innovationszent- rum für Ökologische Landwirtschaft aus der Taufe gehoben. Das soll den Bio-Sek- tor in der dänischen Agrar- und Ernäh- rungswirtschaft stärken sowie die Füh- rungsposition in diesem Bereich festigen.
Fakt ist: Mit einem Bio-Marktanteil von mehr als zwölf Prozent ist das Königreich weltweit die Nummer eins. Die Exporte von Nahrungsmitteln aus ökologischer Erzeugung haben sich seit 2003 mehr als verzehnfacht. Die dänischen Unterneh- men liefern mittlerweile Waren im Wert von mehr als 400 Mio. Euro an ausländi- sche Kunden.
Ausgesprochen erfolgreich ist auch der dänische Schweinesektor im Bio-Be- reich. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die ökologische Schweinepro- duktion mehr als verdoppelt. Laut dem Dänischen Fachverband ist die Branche beim Export von Bio-Schweinefleisch weltweit die Nummer eins. Das Innova- tionszentrum für Ökologische Landwirt- schaft soll darüber hinaus Klimaschutz- lösungen entwickeln, die zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Bio- Bereich und damit zur klimaneutralen Produktion der gesamten dänischen Land- und Ernährungswirtschaft ab 2050 beitragen können.
Dänemark
  FleischMagazin 7-8/2021 27




















































































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