Page 11 - FL_07-2021
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Aktuell
                                                                    sei im Vergleich zum Vorjahr etwas ge- stiegen (von 52% auf 57%). 54 Prozent wollen, dass Emissionen verringert werden.
Bei der Ernährung spielt auch das The- ma Umweltschutz eine Rolle: Die Befrag- ten, die schon einmal vegetarische oder vegane Alternativen gekauft haben, tun dies neben Neugier (71%), vor allem aus
Tierschutzgründen (59%) oder weil es gut für das Klima bzw. die Umwelt ist (54%).
Zwei Drittel der Befragten (68 %) geben an, dass sie beim Einkauf von Lebens- mitteln immer bzw. meistens auf das Regionalfenster achten. Ähnlich viele (64%) schauen immer oder meistens auf das Biosiegel, mit dem Produkte ge- kennzeichnet sind.
44 Prozent der Befragten geben an, dass sie den Nutri-Score beim Ein- kauf schon einmal auf einer Produkt- packung wahrgenommen haben. Ein Drittel (33 %) von ihnen hat Produkte anhand des Nutri-Scores miteinander verglichen, bei 45 Prozent hat der Nu- tri-Score die Kaufentscheidung schon beeinflusst. red
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Vorerst kein staatliches Tierwohllabel
Wurden Chancen vertan?
Kommentar von Olaf Behnel
Nun ist es also Gewissheit: Das staatliche Tierwohllabel ist gescheitert. Zumindest in dieser Legislaturperiode. Im Bundestag fand der Entwurf von Bundeslandwirtschafts- minsterin Julia Klöckner keine Mehrheit. Das ist schade, denn hier wurden gleich in mehrfacher Hinsicht Chancen vertan. Etwa die Chance, die Verbraucher mitzunehmen, die so ein Tierwohl-Logo nachweislich wünschen. Oder die Chance, den Landwir- ten verbindliche Standards an die Hand zu
geben, damit sie wissen, wie sie ihre Tiere im Sinne bestmöglicher Tierwohlkriterien zukünftig halten sollen. Und nicht zuletzt die Chance, klar zu regeln, wer für die Finan- zierung aufkommt. Das Scheitern des Logos nun aber Klöckner allein anzulasten würde sicher zu weit führen. Gleichwohl muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig energisch bei der Verfolgung ihres Ziels vorgegangen zu sein, geschweige denn, das Logo überhaupt verbindlich zu machen.
Das kostete wertvolle Zeit. Zeit, die ihr am Ende ihrer Amtszeit nun offenbar fehlt. Falls Klöckner mit Zusammentritt einer neuen Bundesregierung nach den Bundestagswah- len im Herbst ihr Amt nicht fortführt, könnte das ihren Vorstellungen entsprechende staatliche Tierwohllabel sogar vollends scheitern. Es ist somit völlig offen, ob und wann das staatliche Tierwohl-Label kommt und welchen Weg es bis dahin nehmen muss.
 FleischMagazin 7-8/2021 11





















































































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