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 Spektrum
  Fachverband der Gewürzindustrie
Differenzierte Haltung
zum Lieferkettengesetz gefordert
Wie kann die Gewürzindustrie nachhaltiger werden? Wie wirkt sich das geplante Lieferkettengesetz künftig auf den internationalen Wettbewerb aus ? Diese und weitere Facht­ hemen diskutierten die Mitglieder des Fachverbandes der Gewürzindustrie auf ihrer digitalen Mitgliederversamm­ lung Anfang Mai. Die Mitglieder der Gewürzindustrie sind sich ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Erzeugung sehr bewusst. Dennoch fordern sie für einen gemeinsamen EU­Binnenmarkt eine einheitliche Strategie für die Durch­ setzung menschenrechtlicher Verantwortung bis in die Ur­ sprungsländer. Die Mitglieder wünschen sich auch eine sachliche und differenziertere Diskussion um das geplante Lieferkettengesetz, da es je nach Industrie­Zweig große Un­ terschiede in den Lieferketten gibt. So sei es für manch ei­ ne Branche leicht nachzuvollziehen, welche Stationen ein Produkt durchläuft, in der Gewürzindustrie ist das jedoch deutlich unübersichtlicher: Bevor ein industrieller Gewürz­ verarbeiter in Europa seine Ware vom Importeur erhält, hat sie bereits einen weiten Weg mit vielen Zwischen­Stationen durchlaufen. Damit sind die Einfluss­ und Kontrollmöglich­ keiten am Ende der Lieferkette sehr eingeschränkt. „Eine
gesetzliche Regelung zu ‚Sorgfaltspflichten‘ muss aber schon begrifflich dem Grad der Einflussmöglichkeiten eines Unter­ nehmens entsprechen“, betont Dr. Markus Weck, Hauptge­ schäftsführer des Fachverbandes der Gewürzindustrie.
Universität Göttingen
Vermarktungspotenziale von Rindfleisch untersucht
Weiderindfleisch von Zweinutzungsrindern ist ein Produkt mit vielversprechendem Potenzial für eine Marktdifferenzierung. Bisher ist allerdings wenig darüber bekannt, ob Konsumen­ tinnen und Konsumenten das Produkt kaufen würden und bereit wären, mehr dafür zu zahlen. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat in einer Studie Präferenzen und Zah­ lungsbereitschaft beim Rindfleischkauf untersucht. Das Team befragte rund 500 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Bayern, Baden­Württemberg und Rheinland­Pfalz. Untersucht wurden die Kriterien Produktionsweise, Produktionsort, Hal­ tungsform, Rasse und Preis. Das Ergebnis: Weidehaltung auf Naturschutzflächen und konventionelle Weidehaltung sind ge­ fragte Produkteigenschaften bei Rindfleisch. Außerdem sehen die Verbraucherinnen und Verbraucher einen Mehrwert darin, wenn das Fleisch von einer Zweinutzungsrasse stammt – also
  Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern
Umfrage zu Corona-Folgen in der Ernährungswirtschaft
Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpom- mern (AMV) zieht nach einem Jahr Corona
eine durchwachsene Bilanz für die Branche in MV. Im Ergebnis einer Umfrage zur aktuellen Lage haben 76 Betriebe aller Betriebsgrö-
ßen geantwortet, darunter 24,5 % der 159 Betriebe im Bundesland mit 20 und mehr Be- schäftigten. Unter den großen Unternehmen betrug die Rücklaufquote sogar 68,8 %. Die Umfrageergebnisse zeigen eine Eintrübung der Erwartungen. Die ersten Monate des Jahres 2021 lagen zum Teil deutlich hinter Januar/Februar 2020, den beiden Monaten vor der Pandemie. Gleichzeitig werden in der Ernährungsbranche seit Mai letzten Jahres umfassende Corona- Maßnahmen inkl. Test-Konzepte für die Mitarbeiter umgesetzt. Die Kosten dafür werden bislang von den Unternehmen getragen, ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Hinzu kommen Preissteigerun- gen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in allen Bereichen der Ernährungsbranche. Auch hier haben die weltweiten Lockdowns und die unterschiedlichen Strategien der Pandemie dazu geführt, dass Logistikketten und Verfüg- barkeiten von Roh,- Hilfs-, und Betriebsstof- fen sich stark eingeschränkt haben.
 Aktuelle allgemeine Auftragslage
Die allgemeine Auftragslage wird von nur 9 % als sehr gut eingeschätzt. 26 % bezeichnen sie als schlecht.
8 FleischMagazin 6/2021


















































































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