Page 57 - WRP-05-2020
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Bayern
Nordrhein-
Westfalen
▶ Für jeden im Vergleich zum Vorjahr nicht behan- delten Patienten erhalten Krankenhäuser eine Ausgleichszahlung von 560 Euro pro Tag.
▶ Zur Unterstützung des Aufbaus von Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeiten eine Zahlung in Höhe von 50.000 Euro für jedes zusätzliche Intensivbett.
▶ Für Mehrkosten, insbesondere bei persönlichen Schutzausrüstungen, erhalten Krankenhäuser vom 1. April bis zum 30. Juni 2020 einen Zuschlag je Pa- tient in Höhe von 50 Euro, der bei Bedarf verlängert und erhöht werden kann.
▶ Ab dem 1. April einen erhöhten vorläufigen Pflege- entgeltwert von 185 statt 146 Euro.
Diese Maßnahmen sind unter anderem von der Deut- schen Krankenhausgesellschaft unter dem Vorbe- halt positiv aufgenommen worden, dass beobachtet werden müsse, ob sie ausreichen. Noch keine Rege- lung gibt es für Reha-Kliniken, die ebenfalls herun- tergefahren wurden, um sich auf Corona-Patienten vorzubereiten.
Rückkehr zum Normalbetrieb
Mehrere Punkte sprechen seit etwa Mitte April 2020 dafür, den Krankenhausbetrieb schrittweise wieder zu normalisieren:
(1) Das deutsche Gesundheitssystem hat die erste In-
fektionswelle recht gut verarbeitet. Die Intensivbet- ten wurden weniger benötigt als ursprünglich unter anderem mit Blick auf China und Italien gedacht.
(2) Die Todesraten haben sich in Deutschland aus ver- schiedenen Gründen im internationalen Vergleich sehr günstig entwickelt.
(3)Es gibt regional große Unterschiede in der Be- troffenheit von Covid-19. Damit ist nicht nur die Länderebene gemeint, sondern auch Regierungs- bezirke und Kreise oder sogar Städte. Den Bürgern und Politikern im nördlichsten Bundesland in Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt 695 In- fizierten und 18 Todesfällen ist es schwer verständ- lich zu machen, dass sie ähnlich behandelt werden sollen wie das südlichste Bundesland Bayern mit insgesamt 43.050 Infizierten und 1907 Todesfällen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte bereits Mitte April 2020 erklärt, es gelte ab Mai schrittweise in eine „neue Normalität im Klinikbetrieb“ zu kommen. Dabei geht es um eine Balance zwischen der regulären Versorgung bei Notfällen und wichtigen Operationen sowie notwendigen freien Kapazitäten für Corona-Pa- tienten. Für Covid-19-Erkrankte sollten nach dem Wil- len von Spahn in der Startphase zunächst nur noch 25 statt bisher 50 Prozent der Intensivbetten in den Kli- niken reserviert werden. Die OP-Kapazitäten sollten
36,83 % 36,72 % 35,44 %
Hessen
TEXTIL | LEASING
Sachsen 35,28 %
Mecklenburg- Vorpommern Berlin
33,93 % 30,42 %
in einem ersten Schritt zu 70 Prozent für planbare Operationen geöffnet werden. Die Rate solle dann in Abhängigkeit vom Infektionsverlauf alle zwei Wochen angehoben werden.
Auswirkungen auf den Textilservice
Beim Textilservice für Krankenhäuser sind die vor- dringlichen Themen in der Covid-19-Pandemie:
▶ die deutlichen Umsatzrückgänge
▶ Beschaffung von Schutzbekleidung für
Krankenhausmitarbeiter
▶ die Sicherheit der Mitarbeiter in den
Textilserviceunternehmen
Keine Unsicherheit bei Covid-19-Wäsche
Positiv in Deutschland ist, dass es klare Behandlungs- direktiven für Covid-19-Wäsche gibt. Anders als in vielen anderen Ländern ist die Diskussion über die geeigneten Wasch- und Desinfizierungsverfahren für die richtige Behandlung infektionsgefährdeter und in- fektiöser Wäsche kein großes Thema. Jedenfalls nicht, soweit es um industrielle Wäschereien geht. Anders ist das bei Privathaushalten, wo auch potenziell infektiö- se Wäsche – auch Berufsbekleidung von Pflegekräften und Bewohnerwäsche – gewaschen wird, und bei
 www.wrp-textilpflege.de
WRP 5 / 2020 57
  Freie Intensivbetten pro Bundesland
         Schleswig-Holstein
 Saarland
 Brandenburg
 Rheinland-Pfalz
 Baden-Württemberg
 Niedersachsen
 Thüringen
 Hamburg
 Sachsen-Anhalt
 Bremen
 Bayern
 Nordrhein-Westfalen
 Hessen
 Sachsen
 Mecklenburg-Vorpommern
 Berlin
0 %
10 %
20 %
49,22 % 46,43 %
45,38 % 44,56 %
42,87 % 42,62 %
42,03 % 41,22 %
39,05 % 36,84 %
36,83 %
36,72 % 35,44 % 35,28 %
33,93 % 30,42 %
30 % 40 % 50 % 60 %
Basis: DIVI Intensitätsregister (Stand: 30.04.2020 / 10.00 Uhr)




































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