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Maskenzuschnitt zwischen Kunstwerken in der Galerie.
Desinfektionswaschverfahren zur Anwendung ge- kommen, wobei die 60-Grad-Wäsche immer im Pen- ta-Aktiv-Verfahren in unserer Anlage bearbeitet wird“, erläutert der Wäschereichef. „Sollte es jetzt zur Liefe- rung von infektiöser Wäsche kommen, muss uns das der Kunde kurzfristig mitteilen. Dann kommen in un- serem Betrieb zwei Waschverfahren zur Anwendung. Zum einen das Penta-Aktiv-Verfahren für Wäsche, die über 60 Grad gewaschen werden kann und zum ande- ren das Oxyplex-Verfahren.“
Hygienemaßnahmen wurden angepasst
Monatlich kontrolliert und prüft ein Waschmitteltech- niker der Firma Burnus Hychem hygienerelevante Fak- toren wie Waschmittelmengen, Waschzeiten, Sauber- keit des Waschgutes, Parameter der Waschlauge und des Spülwassers sowie die Richtigkeit des gesamten Prozesses. Zusätzlich erfolgt eine Titrations- und Tem- peraturkontrolle. „Einmal im Jahr wird unser Wasch- prozess außerdem durch Keimträgeruntersuchung, Abklatsch und durch einen Teststreifen untersucht. Dadurch sind wir es gewohnt mit kontaminierter Wä- sche umzugehen und brauchten keine Umstellung vorzunehmen“, berichtet Trost.
Auch die Hygienemaßnahmen innerhalb des Betrie- bes wurden an die neue Situation angepasst und noch einmal verstärkt. So findet eine komplette Desinfekti- on der Räume noch öfter statt, Zugang zur Wäscherei haben nur noch ausdrücklich befugte Mitarbeiter und in den offenen Ladenbereich der Textilreinigung hat jeweils nur ein Kunde Zutritt und dies mit entspre- chenden Abstand. Damit Privatkunden gar nicht erst ihr Haus oder ihre Wohnung verlassen müssen, bietet der Textilpflegebetrieb zusätzlich einen Hausliefer- service an. „Die Bezahlung der Lieferung kann dabei
Änderungsschneiderin beim Mundschutz nähen.
Reinigungs | praxis
    www.wrp-textilpflege.de
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Unternehmer Michael Trost versucht, seinen Betrieb mit der Produktion von Mund- Nasen-Schutz über Wasser zu halten.
mittels Lastschriftverfahren kontakt- und bargeldlos erfolgen“, so Trost.
Neues Geschäftsfeld: Mundmasken
Und noch eine Neuerung gibt es im Unternehmen: „Die Nachfrage eines Kunden nach Mundmasken hat bei uns eine neue Produktstrecke zum Laufen ge- bracht“, berichtet Michael Trost. Der Schulungsraum, in dem sonst Mitarbeiter in technischem oder be- triebswirtschaftlichem Basiswissen geschult werden, wurde kurzerhand zur Werkstatt für den Zuschnitt umfunktioniert, am Bügeltisch werden Falten für die Mundmasken gebügelt und in der Änderungsschnei- derei fertiggestellt. „So werden jetzt an den Tagen, an denen nicht gewaschen wird, von vier Frauen rund 250 Mundmasken gefertigt und verpackt“, so Trost. Diese seien zunächst an große Abnehmer wie das DRK, Sozi- ale Einrichtungen und Ärzte verkauft worden. Zuneh- mend würden jetzt aber auch Pensionen, Hotels und kleine Geschäfte danach fragen. „Privatkunden kön- nen die Masken im Ladengeschäft ebenfalls für 6,50 Euro erwerben“, so Trost.
Der Unternehmer ist voller Hoffnung, dass die Masken ihren Teil dazu beitragen können, dass das öffentliche Leben in der Region bald wieder in halbwegs norma- len Bahnen verläuft und dass die Tourismussaison an der mecklenburgischen Küste nicht ganz ins Wasser fällt und dass er bald auch das Café im Waschhaus und seine Galerie „Kunst am alten Hafen“, die in einem Teil der Wäscherei untergebracht ist, (für die Idee gab‘s 2017 den WRP Star) wieder öffnen darf. „Wir wollten im Ap- ril mit Kinovorführungen und einer neuen Ausstellung durchstarten“, sagt er. „Aber das ist alles abgesagt.“ Er sehnt nichts sehnlicher herbei als den Tag, an dem er einen neuen Termin bekanntgeben kann. aka





















































































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