Page 49 - HAT_11_2020
P. 49

Familie plagten Existenzsorgen, aber für ihn war ebenso klar: „Niemand darf von außen bestimmen, dass hier Schluss sein soll.“ Und so entschieden sich Ilka und Peter Witthöft, den Kunden ins Gewissen zu reden. Es war die Geburtsstunde ei- ner neuen Kundenkommunikation. „Wir wollten den Kontakt halten, ohne weiner- lich zu wirken.“
Es folgten weitere Filme, die die Kompe- tenz des Bettenhauses auf fröhliche Weise transportieren. „Wir machen das einfach so, wie wir sind. Das kommt in den Vi- deos auch authentisch rüber“, unterstrei- chen die Witthöfts, die gemeinsam mit ihrem Sohn in den Filmen agieren. Vie- les passiert aus dem Bauch heraus. Dann wird einfach eine GoPro aufgestellt, „und oft stimmt es schon beim ersten Take“.
Auch einen Podcast haben Peter Witt- höft und sein Sohn Pascal (17) gestartet, in dem der Senior dem Junior die Betten- welt so erklärt, dass der Endkunde auch etwas davon hat. „Peter ist schon lange im Geschäft und hat auf alles eine Antwort. Pascal kann zwar ebenso schnacken wie sein alter Herr, aber er hat auch noch vie- le Fragen“, heißt es hierzu auf der Home- page.
Die Social-Media-Aktivitäten haben ih- re eigene Dynamik. Eigentlich habe man sich von Facebook fast schon verabschie- det, erzählt Witthöft. Instagram und das Podcast-Format schienen vielverspre-
Das Geschäft an der belebten Osterstraße ist im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel eine Institution.
chender. Doch mit dem Lockdown und dem Erfolg der Videos dort sei Facebook wieder zu einem wichtigen Kanal ge- worden. „Das gesprochene Wort wirkt“, so Witthöft. Zwar erreicht Betten-Sievers auch über Instagram 1.500 Abonnenten und damit weit mehr als viele vergleich- bare Händler. „Aber es ist sehr schwer, dort kommunikativ zu sein“, findet der Fachhändler.
In die kommenden Monate blicken Ilka und Peter Witthöft mit gemischten Ge-
fühlen. „Jetzt kommt die dunkle Zeit“, fürchten sie und meinen damit nicht al- lein die Wintermonate. „Die Auswirkun- gen der Krise werden wir in aller Drama- tik Mitte oder Ende 2021 spüren.“ Ein ge- planter Umbau ist vorerst auf Eis gelegt. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Witthöfts glauben an ihr Geschäft und an dessen Zukunft, zumal die nächste Ge- neration mit Sohn Pascal, der gerade eine Tischlerlehre absolviert, bereits auf dem Weg ist. Denn: „Wir haben richtig Bock zu arbeiten und Dinge zu verändern.“
Fachhandel
     Impressionen aus dem Fachgeschäft: Betten, Matratzen und Haustextilien prägen das Angebot bei Betten-Sievers. Ein geplanter Umbau wurde vorerst vertagt.
sn-home.de Haustex 11/2020 49
























































































   47   48   49   50   51