Page 20 - H-05-2020
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 Interview des Monats
 Interview des Monats
EuroComfort Group, Bocholt
„Wir werden versuchen,
unsere Marktposition
weiter zu stärken“
Die inhabergeführte EuroComfort Group ist nicht nur einer der größten europäischen Hersteller von Matratzen und Bettwaren. Neben Deutschland produziert das Unter- nehmen auch in China, Frankreich, Polen und Litauen – und ist damit in der Corona- Krise besonders gefordert. CEO Thomas Bußkamp blickt dennoch zuversichtlich nach vorne. Im Haustex-Interview spricht er gemeinsam mit CCO Rainer Brockmöller über die aktuellen Herausforderungen für das Unternehmen und die Branche insgesamt, sowie über die Perspektiven für die Zeit nach der Krise.
Haustex: Herr Bußkamp, Sie haben mit der Corona-Krise schon etwas länger zu tun, weil Sie auch in China produzieren. Trotzdem: Haben Sie sich eine Situation in Deutschland vorstellen können, wie wir sie aktuell erleben ?
Thomas Bußkamp: In der vorletzten Haustex-Ausgabe hatte ich mich ja schon einmal zum Thema geäußert. Damals war ich noch anderer Meinung, auch, weil das Thema in China verhältnismäßig schnell geklärt war, unsere ergriffenen Maßnah- men haben Wirkung gezeigt und wir hat- ten die Situation im Griff. Wir konnten die Lieferkette vergleichsweise schnell wie- der aufbauen, weil wir einen guten Stan- dard haben. Damals dachte ich noch, das größte Problem wird sein, die Lieferkette in China wieder zum Laufen zu bringen, um mit all unseren Verpflichtungen lie- ferfähig zu bleiben.
Haustex: Ist Ihnen das gelungen ? Bußkamp: Das größte Problem damals
war zu entscheiden, welche Artikel wir
Die wichtigsten Aussagen im Überblick:
Die Produktion läuft zu hundert Prozent
Ausfälle werden über die Standorte flexibel kompensiert
Der Logisitik-Ausbau in Polen wird fortgesetzt
Die Steppkapazitäten werden weiter ausgebaut
Die Integration der Marke Ewald Schillig läuft erfolgreich
Größerer Auftritt auf der M.O.W. geplant
aufgrund der ausgefallenen Produktion zuerst produzieren: Markenartikel für den Fachhandel oder Artikel für Groß- kunden. Ausgangspunkt unserer Über- legungen war die Frage, welche Struktu- ren im Handel wohl zuerst geschlossen würden, sollte es ganz schlimm kommen. Danach haben wir unsere Entscheidung ausgerichtet und die Ware produziert, die wir jetzt auch weiterhin verkaufen konnten: Online und im Lebensmitteldis- count, aber nicht für den Möbelhandel.
Haustex: Wie ist die Situation für Sie in China heute ?
Bußkamp: Wir haben mit unserem Werk und den Lieferanten in China das Glück, dass die produzierte Ware auch abge- nommen wird. Aber die gesamte texti- le Kette in Südost-Asien steht vor einem Scherbenhaufen ohne gleichen: Vom Möbler über den Discounter bis zu Tex- tilhändlern haben viele die Ware nicht mehr abgenommen, teilweise können ganze Kollektionen im modischen Be- reich nicht mehr abverkauft werden. Das
      20 Haustex 5 / 2020
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