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 AUSBILDUNG
  Aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Produktion Afrikanischer Clarias Welse in RAS, die für Mecklenburg-Vorpommerns Aquakultur enorme Bedeutung hat.
»Unsere Absolventen hatten bisher keine Probleme interessante Jobs zu finden.
beispielsweise die positiven Auswirkungen der Aqua- ponik auf das Fischwachstum und die Inhaltsstoffe in den Pflanzen. „Fisch- und Pflanzenproduktion kön- nen auf unterschiedliche Weise miteinander kom- biniert werden. Diese Flexibilität ermöglicht uns die Bearbeitung ganz verschiedener Fragestellungen, sowohl zur praxisrelevanten angewandten als auch in der Grundlagenforschung“, beschreibt Prof. Palm das Konzept.
Afrikanische Welse stehen im Zentrum der Forschung
Aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Produk- tion Afrikanischer Clarias Welse in RAS, die für Mecklenburg-Vorpommerns Aquakultur enorme Bedeutung hat. Obwohl die Produktion derzeit schon fast ein Niveau von 1.000 t jährlich erreicht hat, ist der Professor überzeugt, dass damit das Wachstumspotenzial längst nicht ausgeschöpft ist. „Die Nachfrage steigt im gleichen Maße, wie der Bekanntheitsgrad dieses Fisches zunimmt“. Afrikanische Welse sind aber nur eines der durch- schnittlich sieben bis zehn Forschungsprojekte, die Mitarbeiter und Studierende des Lehrstuhls regel- mäßig bearbeiten. „Einige davon sind sehr um- fangreich und haben lange Laufzeiten, andere hin- gegen vergleichsweise klein und dienen eher der
Lösung akuter Probleme“. Gegenwärtig arbeiten die Forscher zum Beispiel an der Optimierung von Fütterungsprotokollen für die Aufzucht von Zan- derlarven. Ein Dauerthema sind die Beziehungen zwischen Aquakultur und Umwelt, etwa die Frage, wie groß die Aquakulturproduktion sein darf, oh- ne irreversible Schäden in der Natur anzurichten (carrying capacity). Recht spannend hört sich auch ein Projekt an, in dem nach umweltfreundlichen alternativen Textilmaterialien für die Aquakul- tur gesucht wird. Professor Palm und seine For- schungspartner prüften unter anderem Gewebe, die aus Basaltfäden bestehen. Dazu wird das vul- kanische Gestein durch starke Hitze verflüssigt, zu feinen Fäden gezogen und versponnen. Im Projekt zur industriellen Aufzucht von Borstenwürmern (Polychaeten) zur Fischfütterung arbeitet man mit den norwegischen Forschungseinrichtungen Nofi- ma und Sintef zusammen. Durch ihre Mitarbeit er- werben die Studierenden ein umfangreiches Wis- sen in vielen Bereichen der Aquakultur. „Wie schon eingangs erwähnt – unsere Absolventen sind im In- und Ausland gefragt und haben sehr gute Ein- satzmöglichkeiten in der Praxis, in Betrieben und Behörden. Wer sich eher für Forschung begeistert und dafür geeignet ist, kann an der Universität Ros- tock aber auch zum Doktor der Agrar-, Natur- oder Ingenieurwissenschaften promovieren“. mk
48 FischMagazin 12/2021
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