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 MESSE BREMEN
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FischMagazin 12/2021
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Fish international vom 13.-15. Februar 2022 Vegane Fischalternativen boomen
Vegane Produkte sind im Trend. Wie es die Fleischwaren- Industrie bereits gezeigt hat, sind sie auch für die Fischwirt- schaft eine ideale Ergänzung des eigenen Portfolios. Wie Produkte geschaffen, in das vorhandene Angebot integriert und erfolgreich vermarktet werden, gehört zu den Themen der fish international vom 13. bis 15. Februar 2022 in Bremen.
BettaF!sh? TU-NAH? Fisch vom Feld? Nein, an diesen Namenskreationen waren weder Menschen mit Rechtschreibschwäche noch
mit mangelndem Biologie-Wissen beteiligt. Die Produktbezeichnungen sind Teil der Vegan-Welle, die nach der Fleischwirtschaft nun auch die fisch- verarbeitende Branche erreicht hat. Bereits vor zwei Jahren war der Trend auf der fish internati- onal in Bremen sichtbar. Im kommenden Februar werden weitere Aussteller Ideen, Entwicklungen und Produkte für pflanzenbasierte Alternativen zu Zubereitungen aus Fisch präsentieren. „Wir erleben gerade die Entstehung eines neuen Pro- duktbereiches in der Fischwirtschaft“, sagt Sabine Wedell, Projektleiterin der Messe Bremen für die einzige deutsche Fisch-Fachmesse: „Die Zahl und Bandbreite der Produkte wächst, zudem wird das Geschmackserlebnis immer besser.“
Eineinhalb Jahre benötigten
die Produktentwickler von Frosta, um aus Schwarzwurzeln mit Hilfe von Hanfsamenprotein und Leinöl eine schmackhafte Alternative
zu klassischen Fischstäbchen
zu kreieren.
Liste der veganen Alternativen wächst schnell
Die Liste an veganen Alternativen zu Fischpro- dukten und Meeresdelikatessen wird mit zu- nehmender Geschwindigkeit immer länger. In- zwischen sind unter anderem Tuna und Salmon Sashimi, veganer Back,fisch‘, Kibbeling, Stäb- chen und auch eine Art Caviar sowie eine Reihe weiterer Produktentwicklungen auf dem Markt. Im Handel und in der Gastronomie finden sich zudem Zubereitungen wie Fischfinger, Burger, Crabcakes und Fischfilet sowie Plant-based Tuna in verschiedenen (Salat-)Variationen. Die Nach- frage ist bereits groß, Tendenz weiter steigend.
Das Start-up BettaF!sh gehört zu den jüngs- ten Anbietern veganer Fisch-Alternativen in Deutschland. Mit den „TU-NAH“-Sandwiches entwickelten die Berliner Jungunternehmer gerade eine vegane Alternative zu dem altbe- kannten Klassiker, deren Belag in Textur und Geschmack sehr nahe an das Vorbild einer Pas- te aus tatsächlichem Thunfisch kommt. Die Ent- wicklung scheint den Verbrauchern zu gefallen: Mitte Oktober nahmen die Aldi-Ketten Nord und Süd das Produkt in 4.000 Filialen ins Regal. BettaF!sh lieferte insgesamt fünf Tonnen. „Die Hälfte der Ware war innerhalb von zwei Tagen verkauft“, freut sich Deniz Ficicioglu, die das Un- ternehmen gemeinsam mit Jacob von Manteuffel gegründet hat.
Die Unternehmensphilosophie und die Produkt- basis von BettaF!sh verdeutlichen stellvertre- tend für weitere Anbieter, dass die Entwicklung pflanzlicher Alternativen im ureigensten Inte- resse der Fischwirtschaft sein sollte. „Das The- ma Überfischung und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion wird uns in der Zukunft noch viel stärker beschäftigen als heute“, ist Deniz Ficicioglu überzeugt, „entspre- chend wird die Fischwirtschaft auch Alternativen als Ergänzung zu den Kernprodukten anbieten müssen.“ Zudem ist die Berliner Unternehmerin
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Wir erleben gerade die Entstehung eines neuen Produkt- bereiches in der Fischwirtschaft.

















































































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