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  11 TEICHWIRTSCHAFT + AQUAKULTUR
  Ein starker Befall mit dem Wimpertierchen Ichthyophthirius multifiliis (I. multifiliis) führt in Forellen- betrieben immer wieder zu gravieren- den Verlusten.
Forellenzucht
Weißpünktchenkrankheit:
Vielversprechende
Behandlungsansätze
Für Aquakulturen ist die Weißpünktchenkrankheit eine der problematischsten Erkrankun- gen überhaupt. Im Rahmen eines BÖLN-Forschungsvorhabens wurden deshalb ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Ansätze zur Eindämmung des Befalls mit dem Parasiten Ichthyophthirius multifiliis in Forellenbeständen entwickelt. Danach lässt sich der Befall durch Impfen der Fische und durch Beeinträchtigung des Wirtsfindungsverhaltens des Parasiten verringern.
72 FischMagazin 1/2021
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Ein starker Befall mit dem Wimpertierchen Ich- thyophthirius multifiliis (I. multifiliis) führt in Fo- rellenbetrieben immer wieder zu gravierenden
Verlusten. Dringend gefragt sind daher alternative Me- thoden zur Kontrolle der Infektion. Denn bisher sind in der EU keine wirksamen Medikamente für Speisefi- sche zugelassen. Vor diesem Hintergrund förderte das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) das drei- jährige Forschungsvorhaben „AbiAqua“, in dem Vete-
rinärmediziner der Tierärztlichen Hochschule Hanno- ver gemeinsam mit Aquakulturexperten ein wirksames Gesamtkonzept zur Bekämpfung der Ichthyophthirio- se entwickelten. Als sehr vielversprechend erwiesen sich dabei zwei der getesteten Impfstrategien. Außer- dem konnten die Forscher nachweisen, dass eine In- fektionskontrolle mittels Transmissionsunterbrechung möglich ist. Dabei machten sich die Forscher den Effekt zunutze, dass das Wirtsfindungsverhalten von I. multifiliis durch chemische Reize gesteuert wird.























































































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