Page 67 - FM_01_2021
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  Für ihre Analysen wertete das Forscherteam die Ein- käufe von rund 8.400 repräsentativen Haushalten aus dem Haushaltspanel der Gesellschaft für Kon- sumforschung (GfK) aus und nutzten deren Befra- gungsdaten zu Einstellungen und Kaufmotiven. Das Spektrum der betrachteten Haushalte reicht von so- genannten Öko-Intensiv-Käufern bis zu Öko-Medi- um- und Wenig-Käufern. Neben Fisch zählten zu den analysierten Warengruppen Fleisch, Tiefkühlkost, Süßwaren und Snacks sowie alkoholische Geträn- ke. Die Daten geben Aufschluss darüber, was beim realen Einkauf tatsächlich im Korb landet. Und zwar ohne den Effekt der sozialen Erwünschtheit, welcher oft die Aussagekraft von Befragungen beeinträchtigt.
Öko-Intensiv-Käufer generieren 50 Prozent des Bio-Umsatzes
Die bedeutendste Zielgruppe für Bio-Lebensmittel- hersteller und für den Handel sind die Öko-Intensiv- Käufer. Mehr als 20 Prozent ihres Budgets geben sie für Bio-Produkte aus. Mit gerade mal vier Prozent ist diese Käufergruppe zwar klein, vereint aber fast die Hälfte der Gesamtausgaben aller Haushalte für Öko- Lebensmittel. Doch trotz ihrer ausgeprägten Bio-Af- finität kaufen die Intensiv-Käufer zahlreiche Produk- te in konventioneller Qualität, darunter auch Fisch und Tiefkühlkostprodukte wie „Schlemmerfilet“ und Fischstäbchen.
Die Öko-Medium-Käufer repräsentieren 15 Prozent aller deutschen Privathaushalte. Zwischen fünf und 20 Prozent ihrer Lebensmittelausgaben verwenden sie für Bio-Produkte. Auf sie ist ein gutes Drittel al- ler Gesamtausgaben für Öko-Lebensmittel zurück- zuführen. Die meisten Panelteilnehmer finden sich unter den Zufalls- oder Wenig-Käufern, die jeweils einen Anteil von gut 40 Prozent an der gesamten Stichprobe hatten. Allerdings waren sie nur für rund vier Prozent bzw. 20 Prozent der Öko-Gesamtausga- ben verantwortlich.
Mediumkäufer geben am meisten für Bio-Fisch aus
Im Schnitt geben deutsche Haushalte etwas mehr als fünf Prozent ihres Lebensmittelbudgets für Öko-Pro- dukte aus (Stand 2019). Bei frischem und geräucher- tem Fisch fiel der Öko-Ausgabenanteil mit 4,3 Prozent bzw. 4,5 Prozent etwas niedriger aus. Deutlich weni- ger gaben die Haushalte für Öko-Fischkonserven aus, und zwar nur 0,35 Prozent ihres Gesamtbudgets für Dosenfisch. Grund dafür dürfte die sehr geringe Aus- wahl an Öko-Fischkonserven im Handel sein (Öko- Sortimentsanteil von 1,5 Prozent). Während frischer
Öko-Fisch primär im LEH gekauft wurde, war dessen Angebot im Naturkostfachhandel sehr überschaubar. Öko-Fischkonserven kauften die Haushalte vor allem im Naturkostfachhandel ein und geräucherten und marinierten Öko-Fisch im Discount.
Interessant hierbei ist, dass bei geräuchertem Fisch der Öko-Sortimentsanteil mit 7,4 Prozent fast doppelt so hoch ist wie der Öko-Anteil von frischem Fisch.
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