Page 17 - FM-08_2020
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     Großbritannien
Erstmals ASC-zertifizierter Wolfsbarsch und Dorade
Der englische Fischproduzent New England Seafood International (NESI) hat als erster in Großbritannien ein Sortiment von vier Wolfsbarsch­ und Doraden­ Produkten vorgestellt, die aus ASC­zertifizierter Zucht stammen, teilt der ASC mit. Unter der neu eingeführten Marke ‚Fish Said Fred‘ produziert der in Chessington (Surrey) 25 km südlich von London ansässige Hersteller, gegründet 1991 von Fred Stroy­ an, Wolfsbarschfilets, Wolfsbarsch mit Zitronengras und Chili­Butter, Butterfly­Filets vom Wolfsbarsch mit Zitrone und Petersilie sowie schließlich Dora­ denfilets. Die Markteinführung soll von Videos mit Zubereitungstipps und Rezepten begleitet werden. Der Wolfsbarsch stammt aus 2019 zertifizierten Far­ men in der Türkei. „Die ersten Farmen wurden erst im letzten Jahr nach unserem Standard für Wolfs­ barsch, Dorade und Adlerfisch zertifiziert“, bestätigt ASC­Vertreterin Maud van den Haspel. Der Standard für Seabass, Seabream und Meagre wurde 2018 vor­ gestellt. Derzeit seien weltweit 40 Farmen nach die­ sem Standard zertifiziert, 7 befänden sich aktuell im Bewertungsverfahren. Damit dürfen global 36.323 t der drei Fische das ASC­Siegel tragen.
ASC entzieht Mowi und Blumar Zertifizierungen wegen Escapes
Der ASC hat zwei Farmen der Lachszüchter Mowi und Blumar nach Massenfluchten von Lachsen vor­ läufig die ASC­Zertifizierung entzogen, meldet das Portal IntraFish. Die betroffenen Zuchten müssen jetzt zwölf Monate ab dem Datum der Zertifikats­ entziehung warten, bevor sie sich erneut auditie­ ren lassen dürfen. Bei Mowi betrifft es die Farm Mefaldskjæret in Nordnorwegen. Bei einer Unter­ suchung durch die so genannte Konformitätsbe­ wertungsstelle (CAB), in diesem Fall den unab­ hängigen Auditierer Bureau Veritas Denmark, war festgestellt worden, dass ein Escape von Lachsen am 16. Juni von der Farm hätte verhindert werden können und deshalb einen Verstoß gegen den ASC­ Lachsstandard darstelle. Der chilenische Lachs­ züchter Blumar wiederum wird sanktioniert für ei­ nen Massenausbruch aus seiner Farm „Caicura 149“ in der Region Los Lagos am 28. Juni. Dort hatte ein Sturm Gehege beschädigt, die zuvor 875.144 Fische mit einem Durchschnittsgewicht von 3,8 kg enthal­ ten hatten – eine Gesamtmenge von 3.326 t. Letztge­ nannte Entscheidung traf als CAB die Control Union Peru am 3. Juli.
Bei diesen Unternehmen finden Sie ASC-Produkte
Gottfried Friedrichs KG
Hermann-Wüsthof-Ring 7
21035 Hamburg Tel.:+49(0)40/39828-0
Fax: +49 (0) 40 / 3 98 28-200 www.gottfried-friedrichs.de
E-Mail: info@gottfried-friedrichs.de
Danforel A/S
Slagterivej 2
DK-7200 Grindsted
Tel.: +45 76 43 90 00 Fax:+4575835739 www.danforel.com
E-Mail: danforel@danforel.com
          ASC
Reaktion auf Fischwohl-Bericht
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat Stellung bezogen zu einem nicht näher genannten ‚Fish Welfare Report‘. In dieser Replik betont der ASC, dass seine Standards hunderte Umwelt- und Sozialaspekte abdeck- ten, darunter viele, die sich auf das Wohl der Fische bezögen: Anforderun- gen an Managementpläne für die Fischgesundheit, die ständig überprüft würden; regelmäßige Besuche qualifizierter Veterinäre; strenge Anfor- derungen an eine regelmäßige Überwachung und Aufrechterhaltung der Wasserqualität; das Verbot präventiven Antibiotikaeinsatzes, das heißt
die Farm muss ihre Fische auf natürliche Weise gesund erhalten, sowie sorgfältige Untersuchungen bei jedweder unerklärlicher und unerwarteter Mortalität.
Im Übrigen unterziehe der ASC seine Anforderungen an das Fischwohl ak- tuell einer Überprüfung, und zwar unter Mitwirkung von Experten, Wissen- schaftlern und NGOs, die sich mit Tierwohl befassten. Ausführlicher behan- delte der ASC Kritik, dass es zertifizierte Zuchten gebe, die ihren Fisch in einer Dichte hielten, die dem Tierwohl abträglich seien. „Die Besatzdichte für sich betrachtet kann ein irreführender und nicht zuverlässiger Indikator für das Fischwohl sein“, betonte der ASC, „es wird anhaltend über ideale Besatzdichten diskutiert, die erheblich je nach Fischart abweichen. Einige zu geringe Dichten können für bestimmte Arten schädlich sein.“ Vielmehr würden die ASC-Standards einen ganzheitlichen Ansatz wählen. Andere Kriterien, die auch Einfluss auf das Wohl der Tiere haben, wie die Wasser- und Bodenqualität, der Gehalt an gelöstem Sauerstoff, das Mindestwachs- tum oder die Vermeidung von Krankheiten, könnten nicht erfüllt werden, wenn die Besatzdichten zu hoch sind.
www.fischmagazin.de
FischMagazin 8/2020 17
ASC Aktuell











































































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