Page 16 - FM-08_2020
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  MSC Aktuell
 Roter Thun
WWF widerspricht möglicher MSC-Zertifizierung
Der World Wide Fund for Nature (WWF) erhebt Einspruch gegen die mögliche Nachhaltigkeitszertifizierung einer Fische- rei auf Roten Thun im östlichen Atlantik durch den Marine Stewardship Council (MSC). Die Umweltschutzorganisation kritisiert, dass der zweifelhafte Zustand des Bestandes bei einem fragwürdigen Bewertungsprozess wiederholt ignoriert worden sei. Der derzeitige Zertifizierer ha-
be die besten verfügbaren wissenschaft- lichen Erkenntnisse außer Acht gelassen und daher eine viel zu positive Bewertung der Fischerei abgegeben, was nicht der Realität entspreche. Bereits seit längerem warne der WWF davor, dass die wissen- schaftliche Rigorosität, die der MSC an- geblich walten lassen, bei Zertifizierungs- verfahren oft übersehen werde. Gerade im Falle des Roten Thuns im Ostatlantik,
der stark überfischt sei und immer noch illegal befischt werde, seien strenge Wissenschaftlichkeit und ein vorsichtiger Bewertungsansatz angebracht. Entspre- chend meint Giuseppe Di Carlo, Direktor der WWF-Mittelmeer-Initiative: „Dieser Fall wird zeigen, ob dem MSC-Label die Nachhaltigkeit der Ozeane am Herzen liegt oder ob Gewinnstreben gegenüber der Wissenschaft obsiegt.“
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Ostsee
Fischerei auf Hering und Sprotte erhält MSC-Zertifikat
Die transnationale Herings­ und Sprottenfischerei in der zentralen und östlichen Ostsee wurde am 2. Juli als nachhaltig und gut gemanaged mit dem Zertifi­ kat des Marine Stewardship Councils (MSC) aus­ gezeichnet, meldet der MSC. Die Fischerei ist ein Verbund aus den vier Fischereinationen Deutsch­ land, Schweden, Dänemark und Estland. Das Gros der Fänge wird in dänischen Häfen angelandet. Der deutsche Teil der zertifizierten Fischerei wird von der Erzeugergemeinschaft der Nord­ und Ostseefi­ scher betrieben, die bereits 2008 als erste deutsche Fischerei für ihren Seelachsfang in der Nordsee das MSC­Zertifikat erhalten hatte. Die zertifizierte deut­ sche Flotte fing 2018 sechs Prozent der deutschen Heringsfänge und 50 Prozent der deutschen Sprot­ tenfänge in der Ostsee.
„Es fühlt sich gut an, endlich das MSC­Zertifikat in der Hand zu halten“, kommentierte Benjamin Schmöde, Geschäftsführer der Erzeugergemein­ schaft der Nord­ und Ostseefischer, die Zertifizie­ rung: „Wir haben einen langen und strengen Bewer­ tungsprozess durchlaufen, in dem wir auf Leib und Nieren geprüft wurden und mit wissenschaftlichen Daten und Fakten zeigen konnten, dass unsere He­ rings­ und Sprottenfischerei nachhaltig ist.“ Die zer­ tifizierte Herings­ und Sprottenfischerei verwendet pelagische Schleppnetze und Ringwaden, die kei­ nen Bodenkontakt und nur minimale Beifänge ha­ ben. Im Rahmen jährlicher Kontrollen muss die Fi­ scherei auch in Zukunft nachweisen, dass sie keine Schweinswale mitfängt, deren Population in der Ost­ see stark gefährdet ist.
                                   16 FischMagazin 8/2020
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