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 FischMagazin Markt
   Wohnen und Handel:
Combi-Pläne für Vechta
Die Bünting­Gruppe testet erstmals bei einem Neubau die Kombination von Wohnen und Handel. Ort des Geschehens ist keine Großstadt, sondern Vechta (rund 33.000 Einwohner). Bünting hat ein Konzept für einen Combi­Verbrauchermarkt erstellt, das bereits in den politischen Gremien der Stadt be­ raten wird. Sobald die Änderungen des Bebauungsplans abge­ schlossen sind, könnte Bünting tätig werden. Die Bauzeit läge
Bünting hat ein Konzept für einen Combi-Verbrauchermarkt vorgestellt, der mit 20 Wohneinheiten kombiniert werden soll.
bei rund eineinhalb Jahren. Zu den Unterstützern gehört Bür­ germeister Kristian Kater: „Das passt zu unserer Stadt.“ Das Konzept sieht einen Markt mit einer Verkaufsfläche von 1.750 Quadratmetern vor. Auf den beiden Flügeln soll das Gebäude durch jeweils zwei Geschosse aufgestockt werden. Dort wer­ den nach den Bünting­Vorstellungen insgesamt 20 Wohnun­ gen zwischen 40 und 80 Quadratmetern geschaffen. Ist das Projekt in Vechta erfolgreich, soll das Konzept auch andern­ orts umgesetzt werden.
Bündnis gegen Billigpreispolitik im LEH
Ein Bündnis von 49 Organisationen aus dem Umwelt­, Entwick­ lungs­, Landwirtschafts­ und Lebensmittelbereich fordert in einem Positionspapier mehr Fairness im Lebensmittelhandel. Hintergrund ist ein Gesetzentwurf, den die Bundesregierung in absehbarer Zeit zur Umsetzung der EU­Richtlinie über unlaute­ re Handelspraktiken vorlegen muss. Der angekündigte Gesetz­ entwurf muss aus Sicht des Bündnisses die Einkommenssituati­ on von Erzeugerinnen und Erzeugern und den Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung entscheidend verbessern – und das in Deutschland, der EU und weltweit. Alle Bündnis­Beteiligten sind sich einig, dass die EU­Richtlinie ein zentrales Instrument gegen die „desaströse Billigpreispolitik im Lebensmittelhandel“ sei. Die Bundesregierung müsse den Verkauf von Lebensmit­ teln zu Dumpingpreisen verbieten. Ebenso gefordert werden eine neutrale Preisbeobachtungsstelle und eine unabhängige Ombudsstelle.
Alnatura
Mehr Lebensmittel im Pfandglas
Als nach eigenen Angaben erster filialisierter Einzelhändler Deutschlands bietet Alnatura eine große Bandbreite an ver­ schiedenen Lebensmitteln im Pfandglas an. Mitte Juli wurde dieses Sortiment durch 16 zusätzliche Artikel ausgebaut. Dar­ unter sind Produkte mit Fairtrade­Siegel. Unter der exklusiv bei Alnatura erhältlichen Marke Pfandwerk sind zum Beispiel Rote Linsen und Basmati­Reis zu haben. Bei den Mehrweg­Pfand­ gläsern handelt es sich um Joghurt­Standardgläser, die bei Rückgabe problemlos wieder in einen regionalen Pfandkreis­ lauf integriert werden können. Jedes Glas lässt sich damit bis zu 50­mal verwenden. Zurzeit bestehen in 62 Städten 136 Alnatura­ Super­Natur­Märkte. Unter dem Markennamen werden mehr als 1.350 verschiedene Bio­Lebensmittel produziert. Neben den eigenen Bio­Märkten werden diese europaweit in 12.700 Filia­ len verschiedener Handelspartner vertrieben.
Mehr Online-Käufe von Lebensmitteln
Seit dem Ausbruch der Corona­Pandemie werden Lebensmittel vermehrt online gekauft, weil das als sicherer und komfortab­ ler gilt. Diesen Trend bestätigt der aktuelle Studienbericht zum digitalen Handel, den der Datenverband Bitkom veröffentlicht hat. Der Bericht besagt, dass seit dem Corona­Ausbruch 19 Pro­ zent der Befragten im Alter ab 16 Jahren häufig oder desöfteren Lebensmittel bei Online­Supermärkten einkaufen; vor Corona waren es sieben Prozent.
EHI/Nielsen: LEH-Umsätze wachsen
Mit 166 Mrd. Euro ging 2019 etwa ein Drittel des gesamten Ein­ zelhandelsumsatzes in Deutschland auf das Konto der Lebens­ mittelgeschäfte. Damit haben die LEH­Unternehmen 3,9 Mrd. Euro (+2,4 %) mehr umgesetzt als 2018. Das stärkste Wachstum erzielten die Supermärkte mit 5,1 % und die großen Supermärk­ te mit 4,9 %. Nur leicht angestiegen (+0,8 %) sind die Umsätze der Discounter, so Daten aus dem Statistikkompendium EHI handelsdaten aktuell 2020.
Corona konnte diese positive Entwicklung nicht aufhalten. In den ersten Monaten 2020 konnte der LEH sogar weitere Um­ satzzuwächse erzielen und hat die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln aufrechterhalten. Wie EHI­Handelsexperte Marco Atzberger erklärt, setzten die Lebensmittelgeschäfte in Deutschland im ersten Quartal 2020 laut dem Statistischen Bundesamt real 6,9 % mehr um als im Vorjahreszeitraum. Ede­ ka liegt im Ranking der größten Lebensmitteleinzelhändler mit einem Nettoumsatz von 37,6 Mrd. Euro in 2019 ganz vorn. Mit einem Nettoumsatz von rund 24,7 Mrd. Euro folgen Rewe und mit 20,1 Mrd. Euro (netto) Lidl. Aldi Süd erzielte 15,8 Mrd. Euro (netto) und Netto Marken­Discount 13,5 Mrd. Euro.
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FischMagazin 8/2020 13
FOTO: BÜNTING
















































































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