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  Titel
»Informations­ technik ist ein entscheidender Wettbewerbs­ faktor.
Neue Entwicklungen in der Fleischbranche setzen immer häufiger auf moderne digitale Lösungen.
Sie heute noch ohne Informationstechnik aus ? Ohne Mitarbeiter jedoch wahrscheinlich auch nicht ? Genau das ist, was die heutige Zeit kennzeichnet. Mensch und Technologie arbeiten immer stärker zusammen. Heu- te ist Vernetzung das Schlagwort schlechthin. Wo wä- ren wir, wenn es die unzähligen technischen Entwick- lungen nicht gegeben hätte ? Wenn es nicht Visionäre geben würde, die etwas Neues wagen. Wir wären im- mer noch unwissend woher das Fleisch auf dem Teller stammt und wie es produziert wurde. Als Produzent würden wir möglicherweise immer noch sämtliche Daten mit Zettel und Stift erfassen und längst nicht so genau sein, wie es uns heute möglich ist.
So nahmen also Ideen und Entwicklungen ihren Lauf und Visionen wurden zur Wirklichkeit. Und
während alles an uns vorbeiläuft, fehlt uns heute das Bewusstsein für das Empfinden dieser Veränderun- gen, die oft nur schwer in Worte zu fassen sind. Ich frage mich, wie wohl unsere Kollegen und Kunden die letzten Jahre und den Weg in die Digitalisierung erlebt haben und welches Bild sie auf Grundlage ih- rer Erfahrungen von der Vergangenheit und Zukunft malen. Also habe ich einfach mal nachgefragt.
Der Blick geht
ein Vierteljahrhundert zurück
Mein Kollege Viktor aus dem Research und Deve- lopment kann sich noch genau an seine Anfänge erinnern – als sie noch zu fünft in einem Büro sa- ßen, während mindestens vier von ihnen zeitgleich telefonierten. Zu Beginn nahmen sie nämlich nicht nur die Rolle der Entwickler ein, sondern waren Vertrieb, Marketing, Support und Projektleiter in ei- ner Person. Heute kaum mehr vorstellbar, denn wir sind umgeben von gestiegenen Anforderungen, Dy- namik und einem Meer aus Möglichkeiten. Damals war das noch nicht so. Die Softwarebranche steck- te im Fleischsegment noch in den Kinderschuhen. Kunden mussten betreut und geschult werden, ihre Fragen beantwortet und anfängliche Unsicherheiten genommen werden, während die Programmierung nebenher weiter ihren Lauf nahm. Programmiert wurde dabei häufig direkt vor Ort im Betrieb. Viktor erinnert sich noch genau daran, wie er in einer Ecke in der Schlachtung saß, sein Laptop sicher platziert auf einer E2 Kiste oder was eben gerade zur Verfü- gung stand und rechts und links zogen die Schlacht- körper vorbei.
Er erzählte mir auch von seiner ersten Installation einer Waage in einem Schlachtbetrieb. Was damals
 Die Ansprüche der Verbraucher wachsen.
28 FleischMagazin 6/2020























































































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