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 Aktuell
 Neue BZL-Broschüre
Tiergerecht, nachhaltig, wirtschaftlich
Unter welchen Haltungsbedingungen und Management- faktoren können Küken und Junghennen ihre arteigenen Verhaltensweisen ausüben und gleichzeitig optimale Leis- tungen zeigen ? In der BZL-Broschüre „Gesamtbetriebliches Haltungskonzept Geflügel – Junghennen“ erläutern führen- de Fachleute moderne Methoden für eine tiergerechte und nachhaltige Junghennenaufzucht, die die Basis einer erfolg- reichen Legehennenhaltung sind. Die kostenfreie Broschüre kann ab sofort unter www.ble-medienservice.de als barrie- refreies PDF heruntergeladen werden.
Die Broschüre richtet sich an Interessierte aus Praxis, Be- ratung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Auf 92 Sei- ten stellt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) ein zukunftsorientiertes gesamtbetriebliches System in der Junghennenaufzucht vor: Es berücksichtigt dabei die Belange der Tierhalterinnen und Tierhalter sowie politische und gesellschaftliche Anforderungen wie beispielsweise ei- ne tier- und umweltgerechte Haltung, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Ausgehend von den Bedürfnissen der Junghennen wurden passende Stallmodelle zur Ausübung der unterschiedlichen arttypischen Verhaltensweisen erar- beitet. Die Stallmodelle sollen das Wohlbefinden sowie die Gesundheit der Tiere gewährleisten und gleichzeitig die
In der BZL-Broschüre „Gesamtbetriebliches
Haltungskonzept Geflügel – Junghennen“ erläutern führende Fachleute moderne Methoden für eine tier- gerechte und nachhaltige Junghennenaufzucht.
biologischen Leistungen der Tiere optimieren. Zum Hin- tergrund: Die Junghennenaufzucht nimmt in der Geflügel- wirtschaft, als Zwischenstufe im Produktionsprozess der Konsumeigewinnung, eine gewisse Sonderstellung ein. Die Anforderungen an die Legehennenhaltung – von der Volie- renhaltung bis hin zur Boden-, Freiland- und Mobilstallhal- tung sowie der Haltung unter ökologischen Aspekten – neh- men stetig zu. Entsprechend muss auch die Haltungsumwelt der Junghennen, die nach einer etwa 17-wöchigen Aufzucht in Legehennenställe eingestallt werden, weiterentwickelt werden. Die vorliegende Broschüre dient als Diskussions- grundlage für weiterführende Gespräche über gesamtbe- triebliche Haltungskonzepte für eine zukunftsfähige Jung- hennenaufzucht mit allen Branchenvertretern.
    BVDF heißt jetzt Bundesverband Deutscher Wurst- und Schinkenproduzenten Fleischwarenindustrie schärft ihr Profil
Die Mitglieder des Bundesverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie haben anlässlich der diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung in Hamburg die Konsequenz aus der fehlenden oder gar falschen öffentlichen Wahrnehmung der Branche während der Coronapandemie gezogen und einer Umbenennung in „Bundesverband Deutscher Wurst- und Schinkenproduzenten“ zugestimmt. Mit dieser neuen Bezeichnung soll das Profil als mittelständische, meist familienge- führte Branche deutlicher zum Ausdruck kommen und die Tätigkeit der Mitglieds- unternehmen besser beschrieben werden. „Wir machen Wurst und Schinken, Punkt“ fasst Verbandspräsidentin Sarah Dhem die Branche zusammen. „Die zurückliegenden Monate haben allerdings gezeigt, dass wir immer wieder von Politik und Öffentlichkeit
mit dem Schlachtgewerbe in einen Topf geworfen und in der Folge mit Maßnahmen konfrontiert werden, die unsere Bran-
che überhaupt nicht betreffen – Beispiel Arbeitsschutzkontrollgesetz. Dem wirken wir jetzt mit einer neuen Positionierung aktiv entgegen“, so Dhem weiter. Nach den erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie wie die Schließung der Gastronomie und die vehemente sozi- alpolitische Diskussion über Werkverträge und Leiharbeit hat sich die Situation der Branche auch in den zurückliegenden Mo- naten kaum beruhigt. Insbesondere durch das Auftreten der Afrikanischen Schwei- nepest und dem damit verbundenen Ex- portstop in wichtige Drittlandsmärkte, die Auswirkungen des Lockdowns auf die Gas- tronomie und durch die schwache private Nachfrage ist die Situation auf allen Stufen
der Branche gegenwärtig angespannt. Zu- dem stellt der Mitarbeitermangel die Her- steller vor große Probleme. Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen der Wirtschaft kann die deutsche Fleischwarenindust-
rie mit dem Verlauf des zurückliegenden Jahres allerdings insgesamt zufrieden sein. Der Umsatz nahm bedingt durch das Coronageschehen leicht von 20,7 Mrd. EUR auf 20,5 Mrd. EUR ab, ebenso entwickelte sich die Produktion nur leicht um –3,3 % von 1.559.952 t auf 1.507.761 t zurück. Sarah Dhem wurde von den Mitgliedern als Präsidentin des Verbandes in ihrem Amt bestätigt. „Die Produzenten von Wurst und Schinken können nach schwierigen Monaten nun zuversichtlich in die Zukunft schauen. Insbesondere sind wir mit zahl- reichen Tierwohl- und Umweltprojekten gut aufgestellt,“ so Dhem.
FleischMagazin 11/2021 7




















































































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