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 INTERNATIONAL
Brasilien
Associação Brasileira de Proteína Animal
Die Brasilianische Vereinigung für tierisches Eiweiß (ABPA) gibt bekannt, dass sich die brasilianischen Schweinefleisch- exporte im September auf 112.200 Tonnen beliefen und damit einen historischen Rekord für die monatlichen Exporte in der Branche darstellen. Das Ergebnis ist mit 86.500 Tonnen um 29,7 % höher als im gleichen Zeitraum im Jahr 2020 und übertrifft die alte historische Monatsmarke, die die Branche im März dieses Jahres von 109,2 Tausend Tonnen erreicht hat. Im kumulierten Jahresergebnis (Januar bis September) er- reichten die brasilianischen Schweinefleischexporte 868.800 Tonnen, ein Volumen von 13,58 % mehr als im Jahr 2020. Chi- na ist nach wie vor das Hauptziel für brasilianische Schwei- nefleischexporte, gefolgt von Hongkong und Chile.
Großbritannien
National Farmers Union (NFA)
Die NFA, der Nationale Bauernverband Großbritanniens, hat davor gewarnt, dass 150.000 Schweine getötet werden könn- ten, wenn die Regierung keine Visa für ausländische Arbeits- kräfte ausstelle, um mehr Metzger ins Land zu lassen. Die NFA beziffert die Zahl der offenen Stellen in dieser Branche auf 43 %, einschließlich eines massiven Mangels an Metz- gern und 11 % an Fahrern. Aufgrund von Rückständen von Schlachtungen in den Schlachthöfen und Verarbeitungsbe- trieben im ganzen Königreich sehen sich immer mehr Land- wirte gezwungen, ihre Schweine aus tierschutzrechtlichen Gründen zu keulen. Die britische Regierung hat inzwischen reagiert und will für 5.500 Ausländer befristete Arbeitsvisa freigeben, die die Arbeitskräftelücke in der Geflügelindustrie schließen sollen. Darüber hinaus hat das Verkehrsministeri- um 5.000 Lkw-Fahrer autorisiert, in der Vorweihnachtszeit nach Großbritannien zu kommen, um Lebensmittel und Kraftstoff zu transportieren. Unklar sind bislang noch Maß- nahmen, um den Kollaps in der Schweinefleischbranche zu verhindern.
Paraguay
Senacsa
Nach den Zahlen des Nationalen Dienstes für Tierqualität und Tiergesundheit (Senacsa) sind die Fleischexporte aus Paraguay in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 70 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Branche erwar- te diesbezüglich einen Gewinn von 2 Milliarden US-Dollar. Erreicht werde dies über die Fleischexportartikel Rind (mit Innereien), Schweinefleisch (mit Innereien) und Geflügel- fleisch (mit Innereien) sowie mit weiteren Produkten und Nebenprodukten tierischen Ursprungs. Ermöglicht worden
sei dies durch das Verbot argentinischer Rindfleischexporte. Infolgedessen konnten Paraguay und Uruguay ihre Position auf dem internationalen Markt festigen. Laut Senacsa betru- gen allein die Rindfleischexporte in den ersten sieben Mona- ten dieses Jahres 211.650 Tonnen.
Irland
Das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Marine (DAFM) teilt mit, dass Irland bedeutende Fortschritte beim Zugang zum chinesischen Markt für irisches Schaffleisch erzielt hat. So haben das DAFM und die General Administ- ration of Customs of China (GACC) formelle Protokolle un- terzeichnet und ausgetauscht, die den Weg für den Export von Schaffleisch und Zuchtschweinen von Irland nach Chi- na ebnen. Bevor der Handel beginnen könne, müsse DAFM allerdings Systeme und Sicherheitsvorkehrungen einrichten, um die Einhaltung der Protokollanforderungen für in Fra- ge kommende Produkte zu gewährleisten, hieß es von Sei- ten der GACC. Dies könne noch mehrere Monate dauern. Der Zeitpunkt für den Marktzugang für irisches Rindfleisch bleibe hingegen weiterhin offen, heißt es, und obliege der Entscheidung der chinesischen Behörden. Auf China entfal- len 38 % des weltweiten Schaffleischimportmarktes. Im Jahr 2020 beliefen sich Chinas Schaffleischimporte auf 365.000 Tonnen. Schaffleisch macht 6 % des chinesischen Fleisch- konsums (3,8 kg pro Person) aus.
Haiti
U.S. Department of Agriculture (USDA)
Das US-Landwirtschaftsministerium hat für die Jungfernin- seln und Puerto Rico, Territorien unter amerikanischer Flag- ge, strengere Regeln erlassen, nachdem bekannt wurde, dass in Haiti ein positiver Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufgetreten ist. Die Probe wurde einem Schwein in der an die Dominikanische Republik grenzenden Provinz entnommen und von der USDA im Rahmen eines koope- rativen Testprogramms entdeckt. Der Tier- und Pflanzenge- sundheitsinspektionsdienst (APHIS) des USDA soll sowohl Haiti als auch die Dominikanische Republik beim Umgang mit ASP unterstützen und wird sich weiterhin mit den Tier- gesundheitsbehörden in beiden Ländern beraten, um Reak- tions- und Eindämmungsmaßnahmen zu unterstützen. So- lange dürfen Schweinefleisch und Schweinefleischprodukte aus Haiti und der Dominikanischen Republik nicht in die USA importiert werden. Weitere Schutzmaßnahmen sollen dazu beitragen, die Ausbreitung von ASP in den Vereinigten Staaten zu verhindern, u.a. die Einrichtung einer Schutzzone für Tierseuchen in Puerto Rico und auf den Amerikanischen Jungferninseln.
  DAFM
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FleischMagazin 11/2021
















































































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