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Nachhaltigkeit als Ergebnis der Pande- mie der zentrale Treiber zukünftigen wirtschaftlichen Handelns sein wird und, weil wir glauben, dass unsere Kunden das wollen. Wir sind überzeugt davon, dass es auch wichtig und richtig ist, um wei- terhin ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und weil ein modernes Unternehmen wie AVO aus seiner Verantwortung als Markt- führer heraus auch Vorbild sein muss.
Fleischmagazin: Warum fiel die Entschei- dung für ein neues Logistikzentrum ?
Guido Maßmann: Wir produzieren in- zwischen jährlich 50.000 Tonnen an Gewürzmischungen und Komponen- ten für die Industrie. Um das zu realisie- ren, bedarf es einer perfekt darauf abge- stimmten, leistungsfähigen Logistik. Die Erweiterung war alternativlos, weil eine funktionierende Logistik für die Automa- tisierung notwendig ist. Durch den Ein- satz modernster Technologie und mit der Bündelung unserer Fertigwarenlogistik laufen die Produktionsprozesse noch effi- zienter und strukturierter und damit auch schneller ab.
Fleischmagazin: Für wie lange werden die geschaffenen Kapazitäten voraussicht- lich ausreichen ?
Bernhard Loch: Wir gehen davon aus, dass sie bei derzeitigem Stand unserer Entwicklung rund zehn Jahre ausreichen werden. Wir investieren aber aktuell be- reits in unser nächstes Projekt, und zwar für rund 5 Millionen Euro in die Erwei- terung unserer Flüssigproduktion. Das wird uns zu einem Produktions-Plus von zirka 5.000 t in diesem Bereich un- seres Sortiments verhelfen. Das ist aber auch erforderlich, denn von den rund 8.000 Artikeln auf Basis von 5.000
Titel
 schnell wieder in die Kundenkommuni- kation bringen und damit Präsenz zeigen, was wichtig in unserer Branche ist. Au- ßerdem haben wir einen Teil des Außen- dienstes in Kurzarbeit geschickt, aber den Lohn zu 100 % ausgeglichen. Und schließ- lich haben wir 40 Millionen Euro in den Bau unseres neuen Logistikzentrums in- vestiert. Wir waren also nicht untätig und haben die Krise sicher überstanden.
Bernhard Loch: Durch die Pandemie werden wir die ohnehin angedachte Di- gitalisierung weiter energisch vorantrei- ben. Das beinhaltet u.a. auch die Schaf- fung von Homeoffice-Arbeitsplätzen für Mitarbeiter, bei denen dies möglich und sinnvoll ist. Videokonferenzen sind seitdem zu einem ganz selbstverständ- lichen, alltäglichen Arbeitsinstrument geworden. Außerdem bauen wir aktuell eine neue digitale Vertriebs- und Marke- tingplattform auf, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und somit noch mehr Kundennähe zu be- kommen. Und wir sind das erste Gewürz- unternehmen, das sich von der ZNU in Sachen Nachhaltigkeit zertifizieren lässt. Das ist eine große Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen. Wir machen das, weil wir davon überzeugt sind, das
AVO ist seit 100 Jahren strikt an den Bedürfnissen der Kunden orientiert. Hier im Bild: AVO-Originals als Komplettmarinaden im Asia-Style.
 AVO im Überblick
 AVO-Werke August Beisse GmbH Industriestraße 7
49191 Belm
Tel.: +49 (0) 5406 508-0
info@avo.de www.avo.de
Standorte: Belm (Deutschland), Kobierzyce (Polen)
Mitarbeiter: 750 insgesamt, 650 am Hauptstandort in Belm
Produkte: 8.000
Portfolio: Vollsortiment bestehend
aus Roh- und Naturgewürzen, Gewürz- mischungen, Marinaden, Würzsaucen, Dressings, Füllungen, Pasten, Pestos, Bio-Gewürzen, Handelswaren (Netze, Därme für Schinken, Braten und Wurstwaren)
Jahresoutput: 50.000 t Rohgewürze, Kräuter etc.
Umsatz: 205 Mio. Euro (2021) Exportanteil: 23% vom Gesamtumsatz Kunden: Lebensmittelhersteller sowie
Lebensmittelhandel im B2B-Segment sowie auch Handwerk (im Bereich Fleischverarbeitung)
Zusätzliche Kapazitäten am Zentralstandort nach der 2020 erfolgten Erweiterung:
n Vollautomatisiertes Hochregallager
mit 15.000 Palettenstellplätzen
n 4.100 Stellplätze für Lebensmittel-
container und kühlpflichtige Produkte
n 14.000 Stapelbehälter für kühlpflichtige
Produkte
n ca. 50.000 Quadratmeter Betriebsfläche
FleischMagazin 11/2021 27




































































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