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 LEH kompakt Olav-Studie:
Längere Pausen und frischeres Kochen
Das deutsche E-Commerce-Start-Up Olav befasste sich in ei- ner Studie mit der Frage, wie sich die Corona-Pandemie auf die Essensgewohnheiten auswirkt. Am augenscheinlichsten ist der Trend zur frischen Küche. Knapp 60 Prozent der Be- fragten gaben an, jetzt öfter Frisches zu Mittag zu servieren. 45 Prozent kochen jeden Tag frisch und abwechslungsreich. Wer nicht die Zeit dafür findet, wärmt sich gerne Gekochtes vom Vortag auf (15 Prozent). Muss es einmal wirklich schnell gehen, greifen zwölf Prozent zu einem Salat oder Smoothie. 42 Prozent der Personen zwischen 30 und 39 Jahren, die in einem Haushalt mit Kindern leben, kochen jeden Tag frisch zu Mittag, seit sie nicht mehr auswärts arbeiten. Allerdings erklärten nur zehn Prozent der 25- bis 29-Jährigen, dass sie frisch kochen. 40 Prozent sagten, dass gesundes Mittagessen für sie wichtig ist. 38 Prozent der Befragten essen im Home Office zu unterschiedlichen Zeiten. Statt wie früher eine Mit- tagspause von 30 bis 60 Minuten einzulegen, macht jeder Zehnte täglich bis zu 90 Minuten Pause.
Veränderte Essgewohnheiten: Corona ändert einiges.
GDI-Studie
Drei Szenarien
Das renommierte Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) mit Sitz in der Schweiz hat einen „European Food Trend Re- port“ veröffentlicht. Darin werden auf wissenschaftlicher Grundlage drei Szenarien für die Zukunft der Ernährung entworfen. „Stubborn Optimism“ meint: Das Foodsystem verändert sich im Kern nicht. Alle Stufen des Wertschöp- fungsnetzwerks werden jedoch smarter, effizienter und pro- duktiver. Mit der richtigen Technologie sind alle Probleme lösbar. Bei „Radical Regeneration“ steht die Deglobalisie- rung des Foodsystems im Zentrum. Es wird nur angebaut und produziert, was unter den gegebenen Bedingungen Sinn ergibt und den Bedürfnissen der regionalen Bevölke- rung entspricht. „Hard Regulations“ geht davon aus, dass die Leitlinien für das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk von einer zentralen Kontrollstelle vorgegeben werden. Dies
Ernährung der Zukunft: Das GDI hat sich Gedanken gemacht.
kann ein Staat, eine Organisation, ein privates Unterneh- men oder eine künstliche Intelligenz sein, die das Foodsys- tem und damit auch den Speisezettel und die Gesundheit ihrer Bevölkerung kontrolliert.
KI-Studie
Noch viel Luft nach oben
Künstliche Intelligenz (KI) bietet besonders im Supply-Chain- Management große Einsatzmöglichkeiten, wird aber in der Handelspraxis noch immer zu selten genutzt. Das ist das Kern- resultat der Studie „KI in der Supply Chain“ des EHI Retail Ins- titute im Auftrage der Relex Solution. 76 Prozent der Befragten aus den Handelsunternehmen bewerten KI als wichtig. Doch in der Praxis zeigen sich die Lücken: Am häufigsten angewen- det wird das Erstellen von Absatzprognosen (16,7 Prozent), gefolgt von Kampagnenprognosen (9,1 Prozent), Bestandsma- nagement (8 Prozent) und Warenfluss-Glättung (8 Prozent). Alle übrigen Anwendungsmöglichkeiten bleiben unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde. Gar nicht angewendet werden zum Beispiel Markdown-Optimierungen oder Wetterprognosen für die Filialbelieferungen. Nach Ansicht der Verantwortli- chen im Handel stellt die eigene Belegschaft die größte Hürde beim Umsetzen von KI-Lösungen dar: 86 Prozent vermissen entsprechend qualifiziertes Personal und 68 Prozent befürch- ten zu wenig Akzeptanz bei den Beschäftigten.
Aldi
Neuer Recyclingpartner
Aldi Nord und Aldi Süd haben sich mit der Interseroh+ GmbH aus Köln auf eine strategische Partnerschaft ab Ja- nuar 2022 geeinigt. Damit beteiligt sich der Discounter nach eigener Darstellung „intensiver als jemals zuvor“ am Wertstoffkreislauf beziehungsweise dem Geschäft der Dua- len Systeme in Deutschland. Als ersten Schritt werden zum Jahresbeginn die Verpackungen der Eigenmarken in das Duale System Interseroh+ einfließen. Weitere Themen wie Verpackungsdesign und Verpackungsinnovationen sind im
     18 FleischMagazin 11/2021
FOTO: OLAV


















































































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