Page 25 - FL_06-2021
P. 25

Markt gebracht, zuletzt zum Beispiel ein Topping für eine Bäckerei. Wir haben aber auch Kulturen für vegane Milch­ Alternativen entwickelt. Wir erhalten danach Anfragen über Anfragen, ein Auf­ trag jagt den nächsten. Dass wir derart an Fahrt aufnehmen würden, damit hätte ich nicht gerechnet.
Fleischmagazin: Geschah die Entschei- dung, das Portfolio auf vegetarische und vegane Produkte zu erweitern, aus der Notwendigkeit heraus, auf die Entwick- lungen des Marktes der vergangenen Jah- re zu antworten ?
Scheffer: Ja, absolut. Wir hatten uns be­ reits vor ein paar Jahren mit dieser The­ matik auseinandergesetzt, ich stand der damals noch jungen Branche aber sehr skeptisch gegenüber. Außerdem war der Markt seinerzeit noch nicht so weit ent­ wickelt und so ausdifferenziert wie heute. Inzwischen sind der Veggie­ und Vegan­ Trend meiner Meinung nach nicht mehr aufzuhalten. Daher haben auch wir uns letztlich dazu entschieden, das Thema Fleischalternativen wieder aufzugreifen und klinken uns hier aktuell voll ein. Vor allem in der Entwicklung und Herstel­ lung eigener Fleischersatzprodukte sind wir mittlerweile ganz vorne mit dabei.
Fleischmagazin: Um was für Produkte handelt es sich ?
Scheffer: Aus unserem Selbstverständ­ nis als Salami­Spezialist heraus ergab sich für uns der logische Schritt, unsere Expertise auch auf den veganen Sala­ mi­Bereich auszudehnen. Zusammen mit Handtmann haben wir eine vegane, Schimmelpilz gereifte und auf ConPro­ Systemen produzierte Salami entwi­ ckelt. Wir haben uns bei diesem Pro­ dukt vor allem mit unserer Fermenta­ tionstechnologie eingebracht. Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass es ein absolutes High­End­Produkt ist und insbesondere geschmacklich über­ zeugt, weil es uns gelungen ist, die­ sen oftmals erdigen Nachgeschmack von Soja­ bzw. Erbsenproteinen zu neutralisieren. Kurzum: Wir haben uns zum veganen Salami­Spezialisten entwickelt.
Fleischmagazin: Welche vegetarischen Produkte haben Sie auf den Markt gebracht ?
Scheffer: Der Bereich vegetarische Pro­ dukte hinkt den veganen hinterher, weil der Markt mittlerweile überwiegend ve­ gane Produkte fordert und vegetarische
Nach wie vor erfolgreich unterwegs ist die Meat Alliance, die aus der Zusammenarbeit von Meat Cracks und Maurer-Atmos entstanden ist. Gemein- sam hat man die „Turbo-Salami“ auf den Weg gebracht, ein nach wie vor in der Lebensmittelindustrie sehr gefrag- tes Produkt.
Produkte nicht selten Zutaten enthalten, die negativ besetzt sind wie zum Bei­ spiel Hühnerei. Dieser Trend ist unserer Auffassung nach unumkehrbar. Ob er alle Wurstsorten gleichermaßen erfasst bleibt abzuwarten, aber Produktgattun­ gen wie Pattys, Hackfleisch oder Lasag­ ne auf jeden Fall. Wir wollen bei diesem Trend natürlich mitmischen und daraus Umsätze generieren, weil sich deut­ lich abzeichnet, dass die Hersteller der Fleischwarenindustrie Entwicklungen auf diesem Markt energisch vorantrei­ ben und sich eine zunehmende Käu­ ferschicht für diese Produkte auf dem Markt findet.
Fleischmagazin: Was für weitere Neu- entwicklungen haben Sie auf den Markt gebracht ?
Scheffer: Wir haben außerdem eine ve­ gane Pizza­Peperoni­Salami entwickelt, die nach dem Aufbacken als Scheibe auf der veganen Pizza liegen bleibt. Das Produkt haben wir bereits bei einem großen Private­Label­Hersteller für TK­ Pizzen vorgestellt.
Fleischmagazin: Ist Ihnen die Entwick- lung der veganen Produkte aufgrund vorhandener Expertise leichtgefallen ?
Scheffer: Nein. An der Entwicklung der neuen, veganen Salami zum Beispiel haben wir rund ein komplettes Jahr
Interview
  Aus einer Gemeinschaftsentwicklung mit dem Maschinenhersteller Handtmann
ist die vegane Salami entstanden, die sich aufgrund der aktuellen hohen Nachfrage anschickt, zu einem Erfolgsprodukt zu werden.
FleischMagazin 6/2021 25


















































































   23   24   25   26   27