Page 14 - FL_06-2021
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 LEH kompakt Europäischer LEH
„Sehr optimistische Stimmung“
Von einer „sehr optimistischen Stimmung“ im europäischen Lebensmitteleinzelhandel berichtet das Marketingunter­ nehmen Internet Retailing und stützt sich dabei auf eine Umfrage unter führenden Unternehmen. Diese wurde zu­ sammen mit dem Softwareunternehmen Salesforce vorge­ nommen. 77 Prozent gehen sogar davon aus, dass ihr Unter­ nehmen im weiteren Jahresverlauf besser abschneiden wird als die Branche an sich. Für 47 Prozent der Befragten ist die Bedeutung von Digital Experience als Wachstumsbereich für die nächsten zwölf Monate gestiegen. 36 Prozent stellen fest: Die Liefererfahrung habe für Verbraucher im Vergleich zu 2020 eine höhere Priorität bekommen. Konkret ist hier das Interesse an Komfort und sofortiger Wunscherfüllung ge­ meint. Auf der To­do­Liste von Marken, die ihre Beziehung zum Einzelhandel stärken möchten, stehen Dateneinblicke ganz oben. Außerdem sollen mehr Daten mit Konsumenten geteilt werden; so lassen sich Treueprogramme und Interak­ tionen attraktiver gestalten.
Lieferdienste
Warnung für Anleger vor Totalverlust
„Die Geschäftsmodelle der Lebensmittel­Lieferdienste ber­ gen für Anleger große Risiken bis hin zum Totalverlust.“ Da­ vor warnt Professor Dr. Otto A. Strecker. Er ist Vorstand der AFC Consulting Group AG in Bonn, Honorarprofessor für Agrarökonomie an der Universität Bonn und Co­Autor des Lehrbuches „Marketing für Lebensmittel und Agrarproduk­ te“. Der Experte für Lebensmittelmarketing regt einen Blick in die Geschichte an. Dieser zeige: „Gäbe es Gräber für Unter­ nehmen, ließe sich allein mit den verschiedenen Lebensmit­ tel­Bringdiensten ein kleiner Unternehmensfriedhof füllen.“ Selbst wenn die Handelsmarge auskömmlich wäre, um die Auslieferung zu subventionieren, so müssten darüber hin­ aus erhebliche Fixkosten verdient werden, die aus dem Ge­ schäftsmodell nicht zu bezahlen seien. Allerdings lohne sich die Lieferung nach wie vor für Spezialsortimente, zu denen es im stationären Handel oftmals kein breites Angebot gebe. Beispiele seien Nahrungsergänzungsmittel oder hochwertige Spezialitäten im Feinkost­ oder Getränkebereich.
    Lidl-Partnerschaft mit brotZeit
Mehr als zehn Millionen Frühstücke
Seit Beginn der Partnerschaft zwischen dem Verein brotZeit e. V. und Lidl 2009 wurden mehr als zehn Millionen Früh- stücke an Schülerinnen und Schüler von rund 260 Grund- und Förderschulen abge- geben. Somit ist das Unternehmen mit Abstand der größte Spender. 450 Tonnen pro Jahr werden gesponsert. Der von der Schauspielerin Uschi Glas gegründete Verein will Grundschülern in Brennpunkt- schulen täglich ein kostenloses, ausge- wogenes Frühstücksbüfett anbieten. Alle 14 Tage werden die Lebensmittel den Schulen bereit gestellt. Das gemeinsame Frühstück wird von ehrenamtlich wirken- den Seniorinnen und Senioren organisiert. Bei der 2019 von Lidl in Auftrag gegebe- nen Allensbach-Studie zur Chancenge- rechtigkeit von Grundschulkindern gaben 62 Prozent der Eltern an, gerade mit der Zubereitung des Frühstücks aus den unterschiedlichsten Gründen überfordert zu sein. Dabei waren 53 Prozent der Befragten zugleich der Meinung, dass
das Frühstück die wichtigste Mahlzeit für Kinder sei.
Kostenlos und ausgewogen: Uschi Glas mit Kindern und Ehrenamtlichen beim Frühstück.
 14 FleischMagazin 6/2021























































































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