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LEH kompakt Konsumenten wünschen sich
nachhaltige Verpackungen
Immer mehr Konsumenten scheinen herkömmliche Ver- packungen kritisch zu sehen, hat Inverto, eine Tochter der Boston Consulting Group, herausgefunden. 72 Prozent der für eine Studie Befragten würden demnach für eine nach- haltige Verpackung einen Preisaufschlag von mindestens zehn Prozent akzeptieren. Für
knapp 30 Prozent wäre sogar ein Plus von mehr als 20 Prozent annehmbar.
Jüngere Befragte zeigen sich da-
bei aufgeschlossener als ältere.
Ob die Konsumenten tatsäch-
lich Mehrkosten für derartige
Verpackungen mitfinanzieren
würden, ist bei den Unterneh-
men strittig: 50 Prozent der
befragten Experten glauben
das nicht. Und 46 Prozent ver-
trauen darauf, dass sie zumin-
dest einen Teil der Kosten weitergeben können. Inverto- Geschäftsführer Rudolf Trettenbein meint: „Wer jetzt in nachhaltige Verpackungen investiert, sichert sich zukünftig Wettbewerbsvorteile und Imagegewinn. Außerdem werden die Preise für herkömmliche Verpackungen durch geplante Steuern und Abgaben steigen.“ Langfristig zahle sich Nach- haltigkeit also aus.
Aldi Nord
Neue Filiale mit viel Geschichte
Aldi Nord hat in Essen-Schonnebeck eine neue Filiale eröff- net, die nach Angaben des Discounters einen besonderen Hintergrund hat. Denn sie ist als direkter Nachfolger der ers- ten Verkaufsstelle überhaupt konzipiert, die vor mehr als 100 Jahren unweit von der jetzigen Filiale, in der Huestraße ein- geweiht worden war.
Deshalb spricht Aldi bei der Kommunikation vom „neuen ältesten“ Aldi-Markt. Kern ist das aktualisierte Filial-Kon- zept, das nach und nach in allen Neu- und Umbauten des Discounters sichtbar werden soll. Klare Strukturen werden nach Aldi-Angaben durch eine durchdachte Platzierung der Artikel und Warengruppen, eine verbesserte Anordnung der Regalreihen und reduzierte Deko-Elemente geschaffen. Praktiziert werde die „Kunst des Weglassens“ mit Fokus auf einem einfachen, klaren und kundenorientierten Laden- layout. Starke, qualitativ hochwertige Eigenmarken zum er- schwinglichen Preis sollen die Verbraucherinnen und Ver- braucher zum Besuch motivieren.
Inverto
Obst und Gemüse sollen beim Discounter teilweise ohne Verpackung angeboten werden.
Mittlerweile sind nahezu alle Eigenmarken-Verpackungen mit den „Tipps für die Tonne“ ausgestattet. Damit soll die Kundschaft sensibilisiert werden. Diese Trennhinweise sind so gut gestaltet, dass sie 2020 für den renommierten Bundes- preis Ecodesign nominiert wurden. Neu bei Aldi Nord und Aldi Süd ist das Ziel, bis Ende 2025 mindestens 40 Prozent der Artikel aus dem Bereich Obst und Gemüse unverpackt anzubieten. Mehr als ein Drittel der Obst- und Gemüsearti- kel kommt bereits heute ohne Plastikhülle aus.
Lidl: Spatenstich für Filiale
mit aufgesetzten Wohngeschossen
Baubeginn für das erste Projekt der strategischen Partner- schaft von Lidl und der Firmengruppe Max Bögl: Anfang Dezember fand der erste Spatenstich für die neue Lidl-Fi- liale in Berlin-Mahlsdorf statt. Die nachhaltige Mixed-Use- Immobilie mit Filiale, extensiver Dachbegrünung und drei Wohngeschossen mit insgesamt 26 Wohnungen entsteht in serieller Modulbauweise. Das heißt, die für den Bau im Maxmodul-Werk von Max Bögl in Sengenthal vorgefertig- ten Module, werden als Ganzes ausgebaut zur Baustelle geliefert und dort montiert. Durch diese Bauweise ent- steht das neue Gebäude in weniger als einem Jahr. Bei ver- gleichbaren Objekten dauert der Bau in der Regel doppelt so lange.
Das grafische Modell der künftigen Lidl-Filiale mit Woh- nungen in serieller Modulbauweise.
Rudolf Trettenbein rät zu nachhaltigen Verpackungen, denn sie sorgen für ein besseres Image.
FleischMagazin 1-2/2021 15
FOTO: LIDL
FOTO: ALDI
FOTO: INVERTO