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Großhandel
134 BTH Heimtex 7-8/2023
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Großhandel steht
bei ESG-Themen
noch am Anfang
Zwar halten Großhändler die Implementierung von ESG (Environment Social Governance) für essentiell, um auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben zu können. Doch die Umsetzung steht noch am Anfang. Das geht aus dem neuen B2Best Barometer von ECC Köln und Creditreform hervor.
Nachhaltigkeit: Wachstumschance oder Bremse ?
Sehen Sie die zunehmende Relevanz von Nachhaltigkeit eher als Wachstumschance oder als Wachstumsbremse für Ihr Unternehmen ?
Demnach bewerten 60 % der befragten Großhändler und Hersteller ESG-Kriterien für wichtig – mit stei- gender Tendenz. Die Implementierung wird entspre- chend bei acht von zehn B2B-Unternehmen ange- trieben. Schließlich werden sie immer häufiger von Geschäftspartnern nach ihrer ESG-Aufstellung gefragt. Mehr als die Hälfte hat schon wegen einer fehlenden ESG-Auskunft Aufträge verloren. Dennoch sehen die Befragten in Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Steuerung/Führung) für ihr eigenes Unternehmen noch Verbesserungspotenziale.
Die größten Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit sind aus Sicht der Firmenlenker die Einsparung von Energie und Wasser, die Verwendung nachhaltiger Materialien sowie Recycling im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Für die konkrete Entwicklung, Planung und Umsetzung von Maßnahmen gibt es außer der Geschäftsführung in einigen Unternehmen eine Nachhaltigkeitsabtei- lung (35%), ein Nachhaltigkeitsteam (33%) oder einen Nachhaltigkeitsmanager (33%). Bei der Formulierung langfristiger Ziele wird der Fokus insbesondere auf den
Eine Mehrheit der befragten Großhändler sieht Nachhaltigkeit als Wachstumschance für ihre Betriebe.
Umweltaspekt (79%) gelegt, der damit Vorrang vor Soci- al (69%) und Governance (67%) hat.
Die befragten B2B-Unternehmen sind sicher, dass nachhaltiges Handeln auch wirtschaftlich rentabel ist. Sie sind sich aber einig darin, dass Nachhaltigkeitsbe- mühungen zunächst höhere Kosten und Investitionen bedeuten. Die Mehrheit ist aber ebenso davon über- zeugt, dass daraus langfristig mehr Erfolg resultiert. Zudem glauben 65 %, dass die Ausgaben durch die erzielten Gewinne kompensiert werden können. Vor- aussetzung ist aber für drei Viertel der Befragten, dass wirklich nachhaltig gehandelt und kein Greenwashing betrieben wird.
Die allgemeine wirtschaftlich Lage wird von den be- fragten Großhändlern und Herstellern nach einer Delle Ende 2022 mit 1,96 (auf einer Skala von 1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) überwiegend positiv bewertet, trotz anhaltender Krisen. Für 83 % der B2B-Unterneh- men hat das Thema Digitalisierung in diesem Quartal besonders hohe Priorität.
Quelle: B2Best Barometer Vol. 10, ECC Köln
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