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BTH Heimtex-Leserumfrage
Bernd Albrecht, Albrecht Raum+Design
„Wir setzen Werbemaßnahmen wie Deckenanhänger, Displays und Plakate gar nicht ein, weil wir keinen Verkaufsladen im herkömmlichen Sinne mehr haben,
sondern eher einen Showroom.“
Marc Burkhardt, Behrens Raumausstattung
„Das mag vielleicht bei dem typischen Hammer und KarstadtKunden so sein. Am Beispiel von Karstadt haben wir aber schon gese hen, dass diese Form der Werbung nicht mehr gefragt ist. Das wird sicherlich bei Hammer bald auch so sein.
Grundsätzlich ist der Hauptanker für Kaufanreize die unverwechselbare Ausstellung, welche immer besonders und top aktuell sein muss. Die Öffnungszeiten sollten immer sehr großzügig sein.
Die Industrie ist sehr weltfremd geworden und befindet sich sehr weit weg von seinen Händlern. Die Unterstützung läuft quasi nur noch über den Außendienstmitarbeiter, der getätigte Umsätze noch schätzt. Hier wird dann auch viel Unterstützung durchgeboxt.
Positiv zu erwähnen sind an dieser Stelle die Firmen JAB, Warema, MHZ, Teba und Lano. Für die Industrie ist man einfach nur eine zu ersetzende Nummer geworden, dass war mal ganz anders. Schon immer müssen meine Mitarbeiter
Foto: Behrens Raumausstattung
selbstständig arbeiten, sowohl im Verkauf als auch in der Montage. In der heutigen Zeit zählt bei meiner Geschäftsgröße (15 bis 25 Mitarbeiter mit über 3 Mio. Euro Umsatz) die Nähe zum Kunden. Wir punkten
damit, dass der Geschäftsführer und sein Betriebsleiter die Kundenberatung selbst vor Ort überneh men. Hier durch ergibt sich automatisch ein Freiraum für die Mitarbeiter, die dadurch stark in ihrer
Persönlichkeit und ihrem Selbstvertrauen gewachsen sind. Stetige Schulungen im Haus oder durch die Industrie runden das Bild dann ab. In der jetzigen wirtschaftlichen Lage sicher kaum zu umge
hen, wo man das Gefühl hat, dass die Politik alles versucht, um die Kauflust zu zerstören. Unser Umsatz ist bis jetzt absolut identisch zum Vorjahr, jedoch müssen wir dafür gefühlt 25 % mehr an
Energie reinstecken, um das zu erreichen.
Bei guter Mitarbeiterführung, Mitarbeiterauswahl und Bezahlung darf es nicht zu ,NeinVerkäufen’ kommen. Sollte das passieren, habe ich als Geschäftsführer einen Fehler gemacht, der sehr teuer
werden kann.“
Andreas Schlesinger, Geiger & Schlesinger
„Wir setzen mehrmals im Jahr Werbekampagnen zu einzelnen Themen wie Polstern, Gardinen, Markisen für unser Fachgeschäft ein. Jede Kampagne läuft mehrere Wochen und umfasst Anzeigen in Printmedien, Postkarten und
Mails. Wir nutzen hierzu nur vereinzelt Bilder der Industrie, da wir unsere Marke etablieren möchten.
Wir schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig zu neuen Produkten und Schwerpunktthemen. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter das nötige Hintergrundwissen haben. Nur wenn der Verkäufer für
das Produkt brennt und davon überzeugt ist, wird er es verkaufen.
,NeinVerkäufe’ kommen auch bei uns vor. Wir können es nicht allen Kunden recht machen oder exakt die Ware anbieten, die er gerne hätte. Wir reflektieren die NeinVerkäufe und passen je nach Bedarf unsere Produktauswahl an. Selbstverständlich suchen wir auch
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www.SN-Home.de
nach geeigneten Alternativen.“
Foto: Geiger & Schlesinger
Foto: Albrecht Raum + Design