Page 51 - WRP-05-2020
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Tex$lservice Kranken- haus
Pflege
2018 in Mio €
212
Textilservice-Umsatzanteil nach Branchen
318
Basis: DTV; Aufteilung Health & Care geschätzt
dass 2018 etwa 60 Prozent der Textilservice-Umsätze im Health-Segment und 40 Prozent im Care-Segment getätigt wurden. Unter dieser Annahme wird der Tex- tilservice für Krankenhäuser bei 318 Millionen Euro in 2018 angesetzt (siehe Schaubild „Textilservice-Umsat- zanteil nach Branchen“). Die beiden Segmente werden bisher vom DTV nicht getrennt veröffentlicht. Unsere Annahme beruht auf Gesprächen mit wichtigen Markt- teilnehmern und Experten.
Verändertes Angebotsverhalten der Krankenhäuser
Das Service- und Angebotsverhalten bei den Kranken- häusern hat sich krisenorientiert erheblich verändert. Das ist einer der Gründe, warum es zu Umsatzeinbußen kommt. Die Krankenhäuser wurden staatlicherseits dazu angehalten, sich auf die Pandemie vorzubereiten. Das hieß vor allem, die Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19-Patienten auszubauen. Zusätzlich wurde aber auch der Zugang von Besuchern und ambulanten Patienten zur Verminderung der Ansteckungsgefahren begrenzt. Die ambulanten Services für Schmerzpati- enten wurden zum Beispiel überwiegend eingestellt, Krankenbesuche nicht mehr zugelassen.
Die große Angst der Politik und der Gesellschaft war und ist teilweise immer noch, dass die Behandlungs- möglichkeiten der Krankenhäuser durch die Co- vid-19-Pandemie nicht ausreichen könnten. Bilder von Massentransporten mit Covid-19-Toten wie zum Beispiel aus New York oder die Notwendigkeit italieni- scher Ärzte, aus Mangel an Beatmungsgeräten und In- tensivpflegeplätzen entscheiden zu müssen, wer weiter
Zunächst haben sich die meisten Kliniken umorgani- siert, wie zum Beispiel die Sana-Klink in Benrath bei Düsseldorf, ein Haus der Grund- und Regelversorgung. Sie wurde in zwei Bereiche aufgeteilt. Ein Bereich für Coronapatienten und einen, in dem wie gewohnt, aber reduziert, weiter gearbeitet wird. Auch die zent- rale Notfallambulanz ist in Bereiche für Patienten mit Coronaverdacht und solche ohne unterteilt. Flatter- bänder, rote Markierungen und „Nicht-Betreten-Auf- kleber“ prägen das Bild. Die Notfallambulanz ist An- laufstelle für alle akuten Fälle, insbesondere für die mit Kranken-und Rettungswagen eingelieferten Personen. Soweit eine Person mit Coronaverdacht dabei ist, wird diese sofort in den Covid-19-Bereich gebracht und ge- testet. Bei Atembeschwerden kann gleich ein CT ge- macht werden oder eine Röntgenaufnahme, denn die Testergebnisse gibt es erst später.
Das vierte Stockwerk der Klinik, das zuvor als Privatsta- tion diente, wurde in eine Covid-19-Station mit Isolier- bereich für 14 Intensivpflegeplätze umgewandelt. 80 Prozent der Plätze waren Ende April belegt, einige der Patienten mussten beatmet werden.
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behandelt wird, sind prägende Momentaufnahmen für die politische Bewertung der Pandemie. Wochenlang wurden in allen Medien zahllose Schicksale aus unter- schiedlichsten Lebensbereichen gezeigt, die den Ernst der Krise umfassend in das Bewusstsein der Bevölke- rung pflanzten. Krankenhäuser und Krankenpflege werden seitdem sehr viel intensiver wahrgenommen.
Krankenhausorganisation im Covid-19-Modus
„Die Kranken­
häuser
haben
planbare
Operationen
verschoben
und den
ganzen
Normal­
betrieb
zugunsten
des Krisen­
modus
etwas
zurück­
gefahren.“
Achim Paul, Geschäftsführer Sitex
Die Pflege der Corona-Patienten auf der Station ist zeit- und arbeitsaufwändig. Sie ist auch Neuland, weil die Krankheit noch neu ist und noch Erkenntnisse und Behandlungserfahrungen gesammelt werden müssen. Die Beatmung beispielsweise ist schwierig und muss individuell angepasst werden. Laut Stationsleitung benötigt jeweils ein Erkrankter eine Pflegekraft. Eine weitere Aufstockung der Intensivpflegeplätze mit Beat- mungsgeräten ist als Eventualplan bereits erstellt und schnell umsetzbar, aber bisher konnten die auftreten- den Fälle mit der aktuellen Umorganisation bewältigt werden.
Schutz der Krankenhausmitarbeiter
Ein zentrales Problem der Sana-Klink ist der Schutz der Krankenhausmitarbeiter. Viele haben Sorge, sich selbst anzustecken und das Virus in ihre Familien zu tragen. Deshalb sind die Hygienevorschriften un- bedingt einzuhalten und die Isolierstation darf
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  Andere 2838
  Kranken- haus 9%
Andere 84 %
Pflege 6%
 
























































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