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Für Jennifer Stevens ist UV-C Technik eine sehr gute Lösung zur Bekämpfung des SARS-CoV-2 Corona- virus. Denn unter UVC-Einwirkung wird die RNA zerstört und das macht die Coronaviren unschädlich.
siert – werden nicht alle Keime abgetötet. Eine Überdosierung kann dagegen zu Schmierfilmen und Materialunverträglichkeiten führen.
Die behandelte Fläche muss selbstständig ab- trocknen, erst dann ist eine Desinfektion in diesem Bereich gewährleistet. Flächendesinfektionsmittel benötigen eine gewisse Zeit, um Mikroorganis- men abzutöten beziehungsweise zu inaktivieren.
Um Desinfektionslücken zu vermeiden, muss das Produkt möglichst gleichmäßig und flä- chendeckend auf die zu desinfizierende Fläche aufgebracht werden. Deshalb gilt es, vorher gro- be Verschmutzungen durch eine Reinigung zu beseitigen.
WRP: Die Firma Zöllner setzt bei der Desinfektion sowohl auf Chemie als auch UV-C Technik. Profi- tiert die UV-C Technik vom Coronavirus ?
Ausnahmezulassung für
die Desinfektionsmittelherstellung
Jennifer Stevens: Natürlich profitiert die UV-C Technik davon, aber ausschließlich im Bereich der Flächendesinfektion auf harten Oberflächen und bei der Wäsche. UV-C Desinfektion ist für die Hän- de beziehungsweise die Haut nicht geeignet.
Wir haben in dieser Krisenzeit erste Betriebe als Kunden gewonnen, die ihre Wäsche am Schluß einer sehr effizienten UV-C Behandlung auf dem Förderband unterziehen. Dieses Konzept prak- tizieren Lebensmittelbetriebe schon seit Jahren erfolgreich. In China werden inzwischen auch schon Banknoten durch UV-C Schleusen gefah- ren, um eventuell darauf vorhandene Keime zu eliminieren.
Bei der UV-C Desinfektion sind bis dato keine Re- sistenzen gegenüber Keimen und Viren bekannt. Auch die Luft kann durch UV-C Technik desinfi- ziert werden, das ist mit Chemie kaum möglich.
Inzwischen bekommen wir täglich Anfragen be- züglich UV-C Desinfektion. Auch aus Industrie- zweigen, zu denen wir noch nie Kontakt hatten. Zum Beispiel von Medizintechnikherstellern, so- gar von Vertretern aus der Flugzeugindustrie. Ein namhafter Hersteller von Beatmungsgeräten ist an uns herangetreten, mit ihm haben wir ein sehr aussichtsreiches Projekt gestartet.
WRP: Wird das Thema Hygiene in der Branche nach der Corona-Pandemie weiter an Bedeutung gewinnen ?
Aktuell
   Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz (BAuA) hat aufgrund der Engpässe bei den Desin- fektionsmitteln eine Ausnahmezulassung für die Herstellung dieser Produkte er- lassen. Demnach dürfen übergangsweise Apotheken und Unternehmen der pharma-
zeutischen und chemischen Industrie soge- nannte 2-Propanolhaltige Biozidprodukte herstellen und an berufsmäßige Verwender verkaufen. Das dafür zugrunde liegende Rezept stammt von der Weltgesundheits- organisation der Vereinten Nationen (WHO).
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