Page 19 - WRP-05-2020
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                ist auch kein Thema mehr. Die Vorteile der Techno- logie liegen auf der Hand: Der Textilservice kann sein Inventar zu 100 Prozent kontrollieren, er be- rechnet Miete für totes Kapital beim Kunden und auch für den Schwund, wenn die Textilien abhan- den kommen. Die Lieferfähigkeit ist praktisch zu 100 Prozent gegeben, da immer die gleiche Menge geliefert wird, die der Kunde abgibt. Auf Knopfdruck kann man seinen Wäschebestand feststellen und so- mit auch deutlich besser finanzieren. Das hat dazu geführt, dass viele Unternehmen in der Branche bereits auf dem Weg sind, dies auch vollständig um- zusetzen. Meine Prognose ist, dass dies in drei bis fünf Jahren in der gesamten Branche umgesetzt sein wird, denn die, die jetzt handeln, werden die Nase vorne haben. Besonders in der aktuellen Krise kann die Einführung der Technologie zu einem großen Vorteil werden.
Wäsche ist in der Krise bares Geld
Die Krise ist leider ein Marathon und die, die genug Mittel (Geld und Wäsche) haben, werden überleben oder sogar gestärkt aus der Krise herauskommen. Wenn nun Kunden wieder öffnen und die Wäsche beim Kunden herumliegt, weil dieser zu wenig Gäste hat, dann muss man – einige Monate zu früh – Textili- en einkaufen, um vollständig liefern zu können. Dies ist ein Alptraum. Man braucht dann Kapital, das man nicht hat. Daher mein Appell: Nutzen Sie die Krise, um die Wäsche zu inventarisieren und die Verträge mit den Kunden zu überarbeiten.
Christian Wozabal
hat viele Jahre lang
die österreichische Großwäscherei Wozabal als geschäftsführender Gesellschafter geleitet. Heute ist er als Berater in der Branche für Unter- nehmensentwicklung, Marketing und Umset- zung von Textilservice 4.0 tätig und publiziert einen Blog auf www. leanlaundry.com sowie auf einem YouTube Kanal „Christian Wozabal“. Künftig wird er für WRP in einer Kolumne über seine Erfahrungen in
der Branche berichten und sein Expertenwissen weiter geben.
Ich kann mich gut daran erinnern, als vor einigen Jahren die KFZ-Versicherer begonnen haben, knall- hart den Schadensverlauf zu verrechnen. Wenn man dann die Versicherung wechseln wollte, wurde man nach eben diesem Schadensverlauf gefragt. Kein Ver- sicherer wollte Kunden mit einem schlechten Ver- lauf. Uns blieb nichts anderes übrig als mit unseren Fahrern an den Schäden zu arbeiten – und das mit Erfolg. Gleiches sollen wir auch von unserem Markt verlangen: Die Textilien sollen sich drehen und nicht verstauben und wenn sie verschwunden sind, dann wird dies auch in Rechnung gestellt.
Dies ist jetzt eine einmalige Chance zu handeln: Ers- tens ist die Wäsche im Betrieb und kann schnell co- diert werden, zweitens sind die Kunden froh, wenn sie noch einen verlässlichen Partner haben und drittens spart man sich für die nächsten zwölf bis 18 Monate fast den gesamten Wäscheeinkauf. Und viel- leicht gibt es auch Förderungen für „Industrie 4.0“ ...
Den letzten beißen die Hunde
Die Mietwäscher, die noch länger nicht auf Einzelteil- verfolgung umstellen, werden die Kunden erben, die andere nicht mehr beliefern wollen, da der Schwund zu hoch ist. Außerdem werden sie höhere Preise an- bieten müssen, da sie ja den Schwund kalkulieren müssen. Daher: Nutzen Sie die aktuelle Situation, um neu durchzustarten – sowohl technologisch als auch in der Preisgestaltung !
Corona-Spezial
       Jeden Tag machen wir die Welt
SAUBERER, SICHERER UND GESÜNDER.
Der Schutz der Menschen und die Gewährleistung einer gesunden Umwelt sind heute das Wichtigste. Eine gründliche Desinfektion Ihrer Textilien kann dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der COVID-19-Krankheit zu verhindern.
Sehen Sie sich die Fragen und Antworten von Ecolab-Experten an
www.de.ecolab.eu
ECOLAB DEUTSCHLAND GMBH
          Postfach 10 02 62 40766 Monheim am Rhein. Tel: 02173 599-0
TM
                    














































































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