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 In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 haben die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland erneut mehr Geld für Fisch und Meeresfrüchte ausge- geben als im Vorjahreszeitraum. Dabei entwickelten sich die Produktsegmente höchst unterschiedlich. Während die Einkaufsmenge bei frischem und aufgetautem Fisch um 16 Prozent zunahm, verlor TK-Ware 2,1 Prozent.
Mit 3,6 Mrd. Euro Umsatzvolumen liegt der Einkaufswert für Fisch und Meeresfrüchte im hiesigen Einzelhandel 4,1 Pro- zent über dem Vorjahreszeitraum und stellt damit einen neu- en Umsatzrekord dar. Die eingekaufte Menge ist mit einem Plus von 0,1 Prozent auf hohem Niveau stabil. Außerordent- lich dynamisch haben die Verbraucher frische und aufgetau- te Fischerzeugnisse nachgefragt. Die Einkaufsmenge nahm überdurchschnittlich um 16 Prozent auf 68.729 Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Der Wert dieser Ein- käufe stieg um 12,9 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro und damit auf einen neuen Höchststand. Positive Absatz- und Umsatzzah-
»len weisen auch die Einkäufe von geräuchertem Fisch auf.
Corona-Hamsterkäufe sind vorbei. Marinaden und Dauerkonserven schneiden ebenfalls gut ab,
wenn man die Zahlen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 vergleicht.
Die Einkaufsmenge hat sich in den ersten drei Quartalen um 6,1 Prozent auf 35.341 Tonnen erhöht, der Umsatz um 4,3 Prozent auf 606 Mio. Euro.
Rückläufig waren jedoch die drei übrigen großen Segmen- te. So konnten die Verbraucher bei Fischdauerkonserven im Jahr 2021 im Vergleich zum ersten Corona-Jahr noch von den „Hamsterkäufen“ des Vorjahres zehren, so dass das Minus von 10,6 Prozent beim Mengenabsatz zu erwarten war. Al- lerdings liegt die Absatzmenge in den ersten drei Quartalen mit 52.896 Tonnen noch 963 Tonnen über der Absatzmenge des Vor-Corona-Jahres 2019 von 51.933 Tonnen. Das Umsatz- volumen ging 2021 bislang um 8,3 Prozent auf 352 Mio. Euro zurück. Ebenfalls rückläufig war der Absatz von marinierten Fischspezialitäten. Obwohl sich die Absatzmenge verringerte, lag sie um 1.770 Tonnen höher als in den ersten drei Quartalen
des Jahres 2019. Anders als bei Fischdauerkonserven nahm der Umsatz von marinierten Fischerzeugnissen um 0,5 Prozent auf 358 Mio. Euro zu, was ebenfalls eine Höchstmarke darstellt.
Nicht ganz an den Vorjahreserfolg des ersten Corona-Jahres anschließen konnten in den ersten drei Quartalen die Einkäu- fe von tiefgefrorenen Fischerzeugnissen. Nach den außeror- dentlich hohen Abverkäufen im Jahr 2020 mit über 15 Prozent Steigerung blieb die Einkaufsmenge mit 104.900 Tonnen um 2,1 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums. Allerdings waren die Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, mit 906 Mio. Euro circa 0,6 Prozent mehr für Tiefkühlfischerzeug- nisse auszugeben. Da das letzte Quartal eines jeden Jahres traditionell eine Zeit ist, in der Fisch und Meeresfrüchte weit oben auf den Einkaufszetteln stehen, bleibt es spannend, den Marktverlauf weiter zu beobachten.
AKTUELL
  Fischwirtschaft in Deutschland in den ersten neun Monaten 2021 Frischfisch +16 Prozent Räucherfisch +6 Prozent
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FischMagazin 12/2021
www.fischmagazin.de
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