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 Österreich II: Lachs aus dem 3D-Drucker erstmals im LEH
Das Wiener Start-up Revo Foods bietet seinen rein pflanzlichen Lachs aus dem 3D-Drucker ab sofort in allen Billa-Plus-Filialen in Österreich an, schreibt die Zeitung Krone. Ausgewählte Filialen der ADEG, wie Billa ebenfalls eine Rewe-Tochter, sollen bald fol- gen. Die vegane Hightech-Alternative zum Räucherlachs besteht aus elf natürlichen Inhaltsstoffen, darunter Erbsenprotein, und zeichnet sich durch einen hohen Omega 3- sowie Proteingehalt aus. Das MHD des gekühlt zu lagernden Produktes ist mit 21 Ta- gen erheblich länger als jenes klassischer Räucherlachsprodukte. Der Preis für den Endverbraucher solle im „guten Mittelbereich“ vergleichbarer Lachsprodukte liegen, sagt Firmengründer Robin Simsa. Das Fazit der Krone-Zeitung nach einer eigenen Verkos- tung: „Eine Unterscheidung zum echten Räucherlachs war we- der mit dem freien Auge noch im Mund möglich; höchstens in der Nase, in die der Geruch des Pflanzenlachses um ein gefühltes Quantum weniger fischig als bei den typischen Lachsscheiben aufsteigt.“ Nachdem Revo Foods als dreiköpfiges Team gestartet
Das Wiener Start-up Revo Foods bietet seinen rein pflanz- lichen Lachs aus dem 3D-Drucker in allen Billa- Plus-Filialen in Österreich an. Im Bild: der vegane Lachs, wie er im Frühjahr 2021 vor- gestellt wurde.
war, beschäftigt das Wiener Start-up inzwischen 20 Personen, darunter Lebensmitteltechnologen und eine Köchin. Bereits für das Jahr 2022 kündigt Robin Simsa weitere vegane Fischalternati- ven an, angefangen beim weltweit ersten veganen Fischaufstrich über Sushi und Sashimi bis „zur Königsdisziplin, dem Lachsfilet“. Außerdem arbeite Revo Foods an einem veganen Thunfischsalat und an Thunfisch-Sushi und -Sashimi.
Kabeljau und Alaska Seelachs im Test
Ökotest hat 19 tiefgekühlte Kabeljau- und Alaska-Seelachs-Filets im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ihrer Fischerei, Schadstoffbe- lastung und Geschmack getestet. „Fast alle Fischfilets schmeckten den von uns beauftragten Sensorikexperten einwandfrei“, konsta- tiert das Verbrauchermagazin in seiner Zusammenfassung des in der September-Ausgabe 2021 erschienenen Berichts. Außerdem fanden die Labore wenig Schadstoffe. Auch mikrobielle Belastung oder Nematoden waren kein Thema. In zahlreichen Filets fanden sich Spuren von Chlorat, jedoch nur in einem Fall war der Gehalt „leicht erhöht“. Sechs Stichproben wurden auf Mikroplastik un- tersucht. Im Durchschnitt fanden sich 4.164 Plastikpartikel in der Größe zwischen 6 Mikrometern und 5 Millimetern. Diese können sowohl aus dem Meer stammen als auch im Laufe der Produk- tionskette aufs Filet gekommen sein, etwa aus der Kleidung im Verarbeitungsbetrieb oder als Abrieb aus der Verpackung. Wäh- rend Ökotest den Alaska-Seelachsfilets achtmal die Note „sehr gut“ verlieh, erhielten die Kabeljaufilets schlechtere Noten. Der Hauptgrund: Notenabzüge bei Nachhaltigkeit und Transparenz. Unter Berufung auf den Meeresbiologen Dr. Rainer Froese, leiten- der Wissenschaftler am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozean- forschung in Kiel, kritisierte Ökotest insbesondere die beim Ka- beljau gängigste Fangmethode der Grundschleppnetzfischerei. In diesem Kontext bemängelten die Verbraucherschützer, dass auch drei Produkte, „für die Kabeljau mit Grundschleppnetzen aus den überfischten Beständen des Atlantiks gefangen wurde“, das MSC- Siegel für nachhaltige Fischerei trügen.
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    Ökotest
                      


























































































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