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 auf die EU-Fischerei
Brexit-Verhandlungen war bis zum Schluss die Fischerei.
In einem Kraftakt einigten sich die Verhandlungspartner an Weihnachten darauf, dass in einer Übergangsphase bis 2026
insgesamt 25 Prozent der EU-Fischereiquoten an Großbri-
und die
EDITORIAL
Der Brexit und seine Folgen
„Schwerwiegende
Konsequenzen für die
Fischerei-Industrie“
Seit fast zwei Monaten gehört Großbritannien nicht mehr zur EU und muss in Sachen Warenverkehr wie ein DrittAlanudsbwehiarndkeult nwegrden. dKneacskpBunrket xdeirt
 EU Gewässer
Großbritannien
EU Gewässer
200 Seemeilen-Zone UK
EU Gewässer
 deutsche Fischerei
tannien übertragen werden, differenziert nach Beständen.
Die European Fisheries Alliance (EUFA), die sich vor vier
Parlamentarisches Frühstück,
Jahren angesichts des drohenden Ausscheidens Großbri-
21. März 2017
tanniens aus der EU gegründet hat, repräsentiert mehr als
18.000 Fischer und 3.500 Fangschiffe, die sämtlich direkt vom Brexit betroffen sind. Ihr Fazit: „Wir sind jetzt mit der Perspektive konfrontiert, dass wir unsere Fangrechte, die wir uns über Generationen von Fischern aufgebaut haben, nun zu großen Teilen verlieren. Das wird schwerwiegende Konse- quenzen haben für die Fischerei-Industrie, die Fischer, ihre Familien und die Gemeinden.“
Wie diese Konsequenzen aussehen können, hat mein Kollege Björn Marnau zusammengetragen. In Deutschland ist in ers- ter Linie die Hochseefischerei betroffen, das heißt vor allem das zur Parlevliet & Van der Plas-Gruppe gehörende Fang- unternehmen Doggerbank Seefischerei, der P&P-Verarbei- tungsbetrieb Euro-Baltic sowie die Kutterfisch-Gruppe. „Der dauerhafte Verlust der Fangquote für Deutschland wird et- wa 150 Mio. Euro betragen“, erklärt Dr. Peter Breckling Ge- neralsekretär des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) dazu. Stilllegungen von Schiffen und Entlassungen sind vorprogrammiert.
Das Brexit-Vertragswerk zur Fischerei ist überaus komplex, was sich aus dem Umfang von 1.250 Seiten ablesen lässt. So umfangreich das Werk ist, so vielschichtig ist auch die Pro- blematik. Um dem gerecht zu werden, finden Sie unse-
re Recherche zum Brexit aufgeteilt auf zwei Hefte. Im vorliegenden FischMagazin beschäftigen wir uns mit den Brexit-Folgen für die deutsche Fischwirtschaft (Seite 32) und haben dafür Meinungen aus der Bran- che eingeholt (Seite 38). Und natürlich schauen wir auch auf die andere Seite und beleuchten die Brexit- Folgen für den Export aus Großbritannien (Seite 40).
Die Fischereiflotten der EU-Mitgliedsländer hatten immer freien Zugang zu britischen Gewässern. Der Brexit könnte zu einer historischen Veränderung der Zugangsbedingungen führen.
In der März-Ausgabe blicken wir dann in die Nachbarländer und widmen uns ausführlich der Situation in den Nieder- landen, Dänemark und Schottland.
Hinweisen möchte ich Sie auf eine neue Rubrik, das „Interview des Monats“. Den Auftakt macht Antonio Freira, Regionaler Vertriebsleiter DACH der Firma Scanvaegt (Seite 28), die Automatisierungslösungen für die Lebensmittelindus-
trie anbietet.
Bleiben Sie gut informiert,
bleiben Sie gesund und zuversichtlich
André Nikolaus Chefredakteur
 FischMagazin 2/2021 3
QUELLE: DEUTSCHER HOCHSEEFISCHEREIVERBAND































































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